Philippe Richard aus Straßburg hat unter anderem einen sehr rustikal wirkenden Schallplattenrekorder mit dabei. Foto: Stephan Hübner

Ein sehr positives Fazit zogen die Organisatoren der Internationalen Phonobörse. Die Besucher strömten in großer Zahl in die St. Georgener Stadthalle.

Holger Christmann vom Deutschen Phonomuseum erwähnte zur Begrüßung am Samstag in der Stadthalle, dass die Börse im 25. Jahr stattfand und auf den Tag genau 50 Jahre zuvor Dual sein 75-jähriges Bestehen gefeiert hatte. Passend dazu war wieder Norbert Kotschenreuther mit der sechsten Auflage seines Buches „Schwarzwälder Präzision von Weltruf“ vor Ort, das ausführlich die Geschichte von Dual und PE beleuchtet.

 

Von Beginn an strömten Besucher in großer Zahl in die Halle. Auf sie warteten etwa 40 Aussteller aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, die ein schier unendliches Sammelsurium von Audiotechnik, Ersatzteilen oder Tonträgern aus vielen Jahrzehnten anboten.

So gab es vereinzelt Grammophone zu sehen und zu hören, auf denen Schellackplatten mit Liedern der Comedian Harmonists liefen, gleich daneben dann Hifi-Türme aus den 80er-Jahren, deren flirrende Equalizer-Anzeigen die Augen von Technikfans zum Leuchten brachten.

Immer wieder fanden sich ausgefallene und seltene Stücke an den Ständen, wie zum Beispiel ein Thorens-Plattenwechsler aus den 1960er-Jahren. Philippe Richard aus Straßburg hatte dagegen einen überdimensionalen Verstärker aus den 1940ern mit dabei, der einst einen ebenfalls gigantisch anmutenden, zwischen 1930 und 1935 gebauten DDR-Schallplattenrekorder ansteuerte. Laut Richard wurden die Geräte ehemals von Journalisten zum Beispiel des Deutschen Rundfunks genutzt, um Interviews aufzunehmen.

Stadt mit viel Phonogeschichte

Richard ist wie so viele ein treuer Besucher der Börse, die nach seinem Empfinden eine Seele hat, da man in der Stadt von Dual und PE dicht an der Geschichte der Plattenspieler ist. Er wies darauf hin, dass auch Motoren von Papst einst eine wichtige Rolle bei diesen Geräten spielten. Wie immer vor Ort war auch die Historische Radiowerkstatt Villingen.

Viele Besucher verzeichnet

Alle Hände voll zu tun hatte der für die Verköstigung zuständige Trachtenverein. Denn bereits um 11 Uhr waren laut Christmann 240 Besucher verzeichnet, „deutlich mehr als in den Vorjahren“. Zudem werde so viel gekauft wie schon lange nicht mehr, freute er sich.