Auf die Karte Bietigheim-Bissingen setzt das Planungsbüro. Im Gegenzug fällt wohl die Direktverbindung nach Karlsruhe weg. Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtbahn-Verbindung zwischen Wildbad und Karlsruhe auf Kippe. Umsteigen in Pforzheim.

Enzkreis/Pforzheim/Bad Wildbad - Mehr Stadtbahnen als bisher sollen von Bietigheim-Bissingen nach Bad Wildbad und umgekehrt direkt fahren, ohne dass Fahrgäste in Pforzheim umsteigen müssen.

Zum Ausgleich ist daran gedacht, die Verbindung von Bad Wildbad nach Karlsruhe beziehungsweise Wörth und zurück zu kappen. Das heißt: Wer von Remchingen, Königsbach, Ersingen oder Ispringen nach Birkenfeld, Neuenbürg oder Bad Wildbad und zurück fahren möchte, muss künftig in Pforzheim die Bahn wechseln. Bisher verkehren montags bis freitags je acht Stadtbahnen von Bad Wildbad direkt nach Karlsruhe und in die Gegenrichtung. Die Vorschläge sind das vorläufige Ergebnis einer Untersuchung des Züricher Planungsbüros SMA, das auch für Stuttgart 21 den Stresstest realisiert hat.

Diese Ideen, die aber noch keine beschlossene Sache sind, bestätigten Regionalverbandsdirektor Dirk Büscher und der Verkehrsdezernent des Enzkreises, Landrats-Stellvertreter Wolfgang Herz. Hintergrund ist ein Gutachten, das der Regionalverband, der Enzkreis und die Stadt Pforzheim in Auftrag gegeben haben. Es geht darum, fünf zusätzliche Haltestellen an der Durlacher Straße beim Kulturhaus Osterfeld, im Bereich Zeppelinstraße in Pforzheim, in Eutingen im Kühlen Grund, im Stöckach in Mühlacker und in Ispringen-West zu schaffen.

Probleme mit der Pünktlichkeit

"Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, denn der Fahrplan ist schon ausgemostet", macht Herz auf die anstehenden Schwierigkeiten aufmerksam. Und auch Büscher sagt: "Die fünf weiteren Haltepunkte sind Wünsche der Städte und Gemeinden. Wie dann der Taktverkehr funktioniert, ist zu klären." Beide verdeutlichen zudem: "Schon jetzt gibt es Probleme mit der Pünktlichkeit der S 6 aus und in Richtung Karlsruhe."

Herz gibt zu, dass er zuerst überrascht gewesen sei, als er die SMA-Untersuchung gelesen habe: "Allerdings kann die Stärkung der Achse nach Bietigheim-Bissingen zu einer Steigerung des Fahrgastaufkommens nach Bad Wildbad führen." Schließlich sei "gezählt und bewertet und nichts aus der Luft gegriffen" worden. Endgültig sei aber noch nichts, versichert er: "Die Überlegungen stehen jetzt im Raum. Alles ist noch offen." Auch was den drohenden Wegfall der durchgehenden Verbindung von Bad Wildbad nach Karlsruhe angeht, versucht der Landrats-Stellvertreter zu beruhigen: "Wenngleich man dann in Pforzheim umsteigen müsste, könnte es sein, dass man dennoch nicht länger unterwegs wäre."

Wann die Änderungen greifen, ließen sowohl Herz als auch Büscher offen. Noch in diesem Monat soll eine kleine Arbeitsgruppe zusammen mit Vertretern der Albtalverkehrsgesellschaft über das weitere Vorgehen in Sachen Stadtbahn beraten.