Alle beteiligten Parteien, von Fischergruppen bis hin zum KIT Karlsruhe, zeigen sich kooperativ
Ende September erhielt Blackforestwave vom Amt für Umweltschutz der Stadt Pforzheim die wasserrechtliche Erlaubnis für den Bau des Fundaments als Grundlage der stehenden Flusswelle. Die Anfänge des Projekts liegen jedoch schon wesentlich länger zurück. "Während meinem Maschinenbaustudium in Pforzheim kam mir die Idee. Es ist wirklich toll, dass ein Plan, an den man durchgängig fest geglaubt hat, nun real wird", freut sich Rose.
Im Vorfeld waren jedoch viele Verhandlungen und Gespräche nötig. Blackforestwave hielt engen Kontakt zu allen Interessensgruppen, angefangen beim Wasserrecht über die Fischereivereine bis hin zur Stadt. "Alle zeigten sich sehr kooperativ. Wir haben in den vergangenen Jahren viele Unterstützer für die Idee gewonnen. Am Institut für Wasser und Gewässerentwicklung am KIT Karlsruhe konnten wir außerdem im letzten Winter Strömungsversuche durchführen und Erfahrungen in Hinsicht auf die Funktionsweise sammeln."
Die Surfwelle wird nicht die erste ihrer Art sein, dennoch kann man sie als kleines technisches Wunderwerk bezeichnen. "Der Kanal ist 7,5 Meter breit, im Bereich der Welle müssen wir ihn abschnittsweise ein wenig verengen. Die Welle kann dann sozusagen auf Knopfdruck an oder abgestellt werden", beschreibt Rose den Aufbau des Konstrukts. "Schnell fließendes Wasser trifft auf tieferes, langsamer fließendes. Man spricht von einem Wechselsprung, bei dem Energie umgewandelt wird. So entsteht die Bewegung im Wasser." Wenn der Vereinsleiter erklärt, wie die Welle erzeugt wird, klingt das ganz unkompliziert. Tatsächlich steckt aber jahrelange Planungsarbeit dahinter.
Die Initiatoren arbeiten an einer ganzjährigen Lösung für den Sportbetrieb ab 2020
Die Initiatoren sind übrigens längst keine Neulinge mehr, wenn es um die Umsetzung großer Pläne und Projekte geht. Der Verein hat zum Beispiel eine Flussputzaktion mit dem Fischerklub Pforzheim organisiert und im vergangenen Jahr die "SUP Events", ebenfalls mitten in Pforzheim, auf die Beine gestellt. Das war eine Veranstaltung für Stehpaddler.
Am Freitag, 14. Dezember, wird der Blackforestwave-Verein mit einem Spatenstich feierlich den offiziellen Baubeginn der Surfwelle einläuten. Ansässige Unternehmen unterstützen den Verein in Sachen Finanzierung. "Der Bau wird 40 000 Euro nicht übersteigen", versichert Rose. Der erste öffentliche Wellenbetrieb ist für die Monate März und April 2019 vorgesehen. In diesem Zeitraum soll das Surfen für zwei bis drei Wochen durchgehend angeboten werden. Zwar sei der Bau finanziert, freut sich der Vereinsvorsitzende. Wie lange genau die Welle dann aber zunächst unter Aufsicht betrieben werden könne, hänge letztlich von der Höhe der weiteren Spendengelder ab.
So oder so heißt es für eingefleischte Pforzheimer Surfer dann erst einmal, mindestens zwei Wochen lang jeden Tag zwischen grüner Idylle und städtischer Atmosphäre auf wilden Wellen zu balancieren. In dieser Phase wird der Betrieb zunächst in definierten Zeiträumen mit Veranstaltungscharakter stattfinden. In naher Zukunft will sich der Verein aber um eine ganzjährige Lösung für die Pforzheimer Surfwelle ab 2020 kümmern. "Die Nutzung der vorhandenen Gewässer hat für uns Priorität", erklärt Rose den Reiz am Surfen in der Stadt. "Je mehr Personen die Flüsse aktiv nutzen, desto mehr steigt auch das Interesse, sie sauber zu halten, wenn man sich im und am Wasser aufhalten möchte. Letztendlich profitiert also sogar die Umwelt davon."
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