Verbandsvorsitzender Jörg-Michael Teply (Dritter von links) und Rolf-Peter Scharfe (Leiter Glasfaser-Kooperationen Vodafone Deutschland, Zweiter von links) freuen sich auf die Kooperation. Daneben Landrat Bastian Rosenau (ganz links), Lena Klemm (Vodafone Deutschland, Dritte von rechts), der Erste Landesbeamte Wolfgang Herz (Zweiter von rechts) und Friedrich Arz (Vodafone Deutschland, ganz rechts). Foto: Landratsamt Enzkreis Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalisierung: Zweckverband Breitbandversorgung und Vodafone wollen Glasfaser in Enzkreis bringen

Vodafone Deutschland soll das künftige Breitbandnetz im Enzkreis pachten und betreiben. Dies ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung des Zweckverbands Breitbandversorgung im Enzkreis.

Düsseldorf/Enzkreis. Verbandsvorsitzender Jörg-Michael Teply und Rolf-Peter Scharfe, Leiter Glasfaser-Kooperationen bei Vodafone Deutschland, haben den Vertrag im Landratsamt unterzeichnet, heißt es in einer Pressemitteilung des Enzkreises. "Auf unserem Weg in Richtung schnelles Internet im Enzkreis kommen wir nun einen großen Schritt weiter und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Vodafone", erklärte Teply.

"Wir freuen uns sehr, dass wir heute mit dem Zweckverband Breitbandversorgung im Enzkreis den Vertrag über den Betrieb des neuen Glasfasernetzes zeichnen. Gemeinsam werden wir hier in den nächsten Monaten und Jahren das Glasfasernetz ausrollen, so Scharfe. Mit attraktiven Produkten und hochwertiger Beratung werde das Unternehmen die Bürger sowie die Gewerbetreibenden von der Leistungsfähigkeit des Verbandsnetzes überzeugen und will so eine hohe Akzeptanz sicherstellen. Darüber hinaus will Vodafone weiter in die 4G/5G-Mobilfunk-Versorgung und die gigabitfähigen Kabelnetze im Landkreis investieren. Dieser Mix aus Glasfaser, Kabel und Mobilfunk liefere Bürgern und Unternehmen den notwendigen Anschluss an Zukunftstechnologien der Gigabit-Gesellschaft und biete Zugang für die Digitalisierung, ist Scharfe vom Erfolg der Kooperation überzeugt.

Im Enzkreis sollen zunächst rund 10 000 Haushalte und Gewerbetreibende, Schulen und Bildungseinrichtungen vom bislang größten Infrastrukturprojekt in der Geschichte des Landkreises profitieren.

Alle Bürger sowie die Unternehmen, die im Ausbaugebiet liegen und bisher ihr Interesse an einem Breitbandanschluss bekundet haben, sollen in den nächsten Monaten vom Zweckverband Breitbandversorgung im Enzkreis angeschrieben und über das weitere Verfahren informiert werden. Dann beginne nach und nach für einzelne Gemeinden der Aktionszeitraum der Vorvermarktung, in der Glasfaser-Verträge abgeschlossen werden können und die unter anderem durch Informationsveranstaltungen für Bürger und Unternehmen begleitet werde.

Parallel zur Ausarbeitung des Netzbetriebsvertrages und seiner Umsetzung führe der Zweckverband den geförderten Ausbau des Breitbandnetzes kontinuierlich fort, heißt es weiter. So konnten dieser Tage Vertreter des Zweckverbands und mehrerer Verbandskommunen aus den Händen von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von rund 460 000 Euro in Empfang nehmen.

Straubenhardt erhält fast 120 000 Euro

Allein für die Gemeinde Straubenhardt erhält der Zweckverband 119 113,28 Euro Förderung für fünf Baumaßnahmen in allen Ortsteilen. Über Fördersummen von 83 250 Euro beziehungsweise 64 125 Euro freuen sich neben der Verbandsspitze die Vertreter der Gemeinden Eisingen und Ötisheim für den Ausbau in ihrer Kommune. Kurz nach dem Beschluss des Sternenfelser Gemeinderats, künftig ebenfalls einen Ausbau der sogenannten "weißen Flecken" über den Zweckverband vorzunehmen, geht ein Förderbescheid in Höhe von 40 269,80 Euro an die nördlichste Enzkreis-Gemeinde. Weitere Fördermittel für Baumaßnahmen in den Verbandskommunen Neuenbürg (34 335 Euro), Heimsheim (29 340 Euro), Wurmberg (23 283,75 Euro), Knittlingen (22 680 Euro), Tiefenbronn (22 530 Euro), Mönsheim (10 960,50 Euro) und Birkenfeld (10 350 Euro) vervollständigen die neuesten Förderbewilligungen im Enzkreis.

Damit wurden dem Zweckverband in diesem Jahr Fördermittel in Höhe von knapp 900 000 Euro durch das Land Baden-Württemberg bewilligt. Die Fördergelder kommen 17 inner- und überörtlichen Ausbauprojekten in 13 der 25 Verbandskommunen zugute. Über Mitverlegungsmaßnahmen habe der Zweckverband inzwischen bereits rund zehn Kilometer der gesamten Backbone-Trassen, somit rund ein Sechstel der Gesamtneubaustrecke, erstellen können und der Abschluss der Verträge zur Anpachtung bestehender Infrastruktur von strategischen Partnern stehe ebenfalls unmittelbar bevor.