Die neuen Gewässer-Randstreifen dienen Insekten und Vögeln als Schutz- und Nistraum und schützen gleichzeitig die Gräben vor Stoffeinträgen der angrenzenden Ackerflächen. Foto: enz Foto: Schwarzwälder Bote

Verfahren: Abnahme der Bau- und Pflanzmaßnahmen / Wegenetz sowie Biotopstrukturen verbessert

Runde elf Kilometer neue Wege, dazu Habitate für bedrohte Tierarten: Von den nun fertiggestellten Bau- und Pflanzmaßnahmen im Zuge der Flurneuordnung Nöttingen profitieren Landwirte und Grundstücks-Eigentümer ebenso wie Erholungssuchende und die Natur selbst.

Remchingen/Enzkreis. Damit hat das Verfahren, das im Zusammenhang mit dem sechsstreifigen Ausbau der A 8 notwendig geworden war, einen weiteren Meilenstein erreicht.

Neu erstellt wurden rings um Nöttingen in den vergangenen Monaten sieben Kilometer Asphaltwege und jeweils zwei Kilometer Schotter-Rasenverbundstein-Wege wurden ausgebaut.

Die Baumaßnahmen der sogenannten Teilnehmergemeinschaft dienen in erster Linie dem landwirtschaftlichen Verkehr. Die neuen Wege wurden nun der Gemeinde Remchingen übergeben. Im Laufe der nächsten Jahre werden noch zwei Brückenbauwerke modernisiert, fünf Kilometer Grünwege gebaut und das Wegenetz entlang der geplanten Ortsumfahrung überarbeitet. Ungewiss ist noch immer die Wegeführung im Bereich der vom Bund geplanten Nusswegbrücke über die A 8.

Freiwilliger Beitrag

"Dank der tollen Zusammenarbeit mit Teilnehmergemeinschaft, Gemeinde und Baufirma konnten die Baumaßnahmen rekordverdächtig schnell umgesetzt werden", lobte der Leiter der Flurneuordnungsbehörde, Jürgen Pilz, alle Beteiligten.

Die Kosten des nun fertiggestellten Bauloses blieben mit 1,6 Millionen Euro im veranschlagten Rahmen. Den Großteil finanziert der Bund als Verursacher des Verfahrens. Zuschüsse gibt es von Bund und Land; auch die Gemeinde Remchingen beteiligt sich mit einem freiwilligen Beitrag. Dadurch müssen die Grundstücks-Eigentümer lediglich rund 100 000 Euro zu den insgesamt 3,5 Millionen Euro Gesamtkosten beisteuern.

Neben dem Wegenetz werden auch insgesamt 3,3 Hektar landschaftspflegerische Flächen hergestellt.

Sie dienen der Biotopvernetzung und dem Artenschutz und liegen somit im Zielkorridor des Enzkreis-Leitbildes, das sich an der Agenda 2030 orientiert. So wurden beispielsweise Habitate für den Großen Feuerfalter und den Grasfrosch verbessert.

Neu angesäte Gewässer-Randstreifen sollen Bienen, Schmetterlingen und Vögeln dienen; gleichzeitig schützen sie die Gräben vor Stoffeinträgen der angrenzenden Ackerflächen.