Freude über den neuen Radkäfig (von links): Sibylle Schüssler, Tobias Welz, Stefan Auer, Norbert Bogner und Kerstin Cee. Foto: Parage Foto: Schwarzwälder Bote

Das Wort Käfig klingt auf den ersten Blick nicht gerade positiv.

Das Wort Käfig klingt auf den ersten Blick nicht gerade positiv. Im Fall des neuen Radkäfigs in der Unterführung am Pforzheimer Hauptbahnhof ist es das aber. Dort können auch E-Bikes sicher abgestellt werden.

Buchungen sind über die Internetseite www.bikeandridebox.de möglich, wer Fragen zu der neuen Fahrradgarage hat, schreibt eine E-Mail an: radkaefig@miteinanderleben.de.

Die Stadt Pforzheim wertet derzeit ihre Bahnhofsunterführungen auf. Eine Maßnahme ist die neu installierte Beleuchtung im Radkäfig. Weitere Beleuchtung wird in den kommenden Wochen in beiden Unterführungen im Bereich um die Treppenaufgänge zu den Gleisen vier und fünf angebracht. Dazu kommen neue Taubenschutznetze, die für mehr Sauberkeit sorgen sollen. Schon jetzt gibt es farbige Bodenmarkierungen, die Fußgängern den Weg weisen. In einer Pressemitteilung heißt es dazu: "So möchte die Stadt Pforzheim die beiden Unterführungen spürbar aufwerten und dadurch deren Bedeutung als Verbindungsachsen für den Fuß- und Radverkehr weiter stärken."

Pforzheim. Auf 125 Quadratmetern gut aufgehoben: Im neuen Radkäfig in der Bahnunterführung West finden 100 Fahrräder einen Parkplatz. Am 1. Juni geht die Anlage offiziell in Betrieb, seit rund einem Vierteljahr kann der Radkäfig bereits genutzt werden. Errichtet hat ihn die Stadt Pforzheim, betrieben wird er künftig vom gemeinnützigen Unternehmen "miteinanderleben". Der Zugang ist über eine App möglich.

Mit der Inbetriebnahme wird das Angebot kostenpflichtig. Radler können ihr Gefährt künftig für einen Euro pro Tag dort abstellen. Aber auch Dauerparken ist möglich, dann fallen 75 Euro pro Jahr an. Buchungen laufen über eine Internetseite. Die Räder parken auf zwei Etagen in Ständern.

Strom gibt’s kostenlos

An 68 der Parkplätze ist es möglich, E-Bikes aufzuladen. Den Strom wiederum bekommen Nutzer kostenlos, wie "miteinanderleben"-Geschäftsführer Norbert Bogner erklärt. Am wichtigsten dürfte für Besitzer von strombetriebenen und anderen hochwertigen Fahrrädern allerdings sein, dass ihre Gefährte am neuen Standort sicher untergebracht sind. Die Zweirad-Garage ist rund um die Uhr videoüberwacht.

Sibylle Schüssler, Bürgermeisterin für Planen, Bauen, Umwelt und Kultur, freute sich beim Pressetermin über das neue Angebot. Der Radkäfig sei eine "Gemeinschaftsleistung verschiedener Ämter der Stadt Pforzheim". Entsprechend waren neben Schüssler der Leiter des Grünflächen- und Tiefbauamts, Stefan Auer, der städtische Radverkehrsbeauftragte Tobias Welz sowie vom Gebäudemanagement Kerstin Cee vor Ort. Darüber hinaus war das Amt für Umweltschutz beteiligt. Mit dem Radkäfig will die Stadt den Radverkehr fördern und ihn enger mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verknüpfen. "Wir wollen und müssen unsere Mobilität fit für eine nachhaltige Zukunft machen", meint die Bürgermeisterin. Ziel ist es, die Bedingungen fürs Fahrradfahren zu verbessern und den ÖPNV zu stärken. Zur Vernetzung der beiden Mobilitätssparten soll der Radkäfig beitragen. Sein Standort unter dem Hauptbahnhof ist ein sichtbares Zeichen dafür.

Dass der Bedarf an Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder in Pforzheim groß ist, zeigt sich auch daran, dass alle 43 zusätzlich bestehenden Radboxen in der Unterführung West vermietet sind. Laut Tobias Welz gibt es sogar eine Warteliste für Interessenten. Auch deshalb will die Stadt in weitere Radparkplätze investieren.

Die Deutsche Bahn hat die Offensive "Bike and Ride" gestartet, um den Bau solcher Plätze an Bahnhöfen zu fördern. Pforzheim ist interessiert. "Da sind wir auch dran", berichtet Schüssler. Nur das Beförderungsunternehmen komme seit zwei Jahren nicht in die Gänge. Da ist es gut zu wissen, dass im Radkäfig wenn nötig noch Platz für weitere Fahrradständer wäre.