Auch in Remchingen war der Feuerteufel unterwegs. Foto: Gress

24-jähriger Syrer wird verdächtigt, 15 Fahrzeuge im Großraum Pforzheim angesteckt zu haben.

Pforzheim - Die nach mehreren Brandanschlägen auf Fahrzeuge im Enzkreis und Raum Pforzheim eingerichtete Ermittlungsgruppe "Lenkrad" hat einen 24-jährigen Tatverdächtigen verhaftet. Das gaben Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam bekannt.

Im Fall der Brandanschläge auf 15 Fahrzeuge im Raum Pforzheim und dem Enzkreis in den vergangenen Tagen verbuchen die Ermittler einen ersten Erfolg. Wie die Karlsruher Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekanntgaben, sei am vergangenen Freitagnachmittag ein 24-jähriger Tatverdächtiger in der Nähe seiner Wohnung im Enzkreis festgenommen worden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft sei der Mann am Samstag einem Haftrichter vorgeführt worden, der daraufhin Haftbefehl erlassen und diesen in Vollzug gesetzt habe.

24-Jähriger schweigt zu den Vorwürfen

Nach Angaben der Behörden handele es sich bei dem Verhafteten um einen jungen Mann mit syrischer Staatsangehörigkeit. Bislang schweige der 24-Jährige jedoch zu den Vorwürfen. Dazu, ob der Mann für weitere Brandstiftungsdelikte im Enzkreis vom Frühjahr und Sommer verantwortlich sein könnte, machte die Polizei zunächst keine Angaben. Auch ist bislang unklar, ob der Verdächtige alleine gehandelt haben soll oder ob es Mittäter gibt. Die Ermittlungen dauerten noch an, heißt es vonseiten der Polizei.

Im kurzen Zeitraum von 26. November bis zum 3. Dezember soll der Tatverdächtige in Pforzheim, sowie in drei weiteren Orten im Enzkreis 15 parkende Fahrzeuge in Brand gesteckt haben. Dabei hatte das Feuer auf fünf weitere Autos und mehrere Gebäudeteile übergegriffen. Insgesamt war bei den Taten ein Sachschaden in Höhe von mehr als 500.000 Euro entstanden.

Zur Ermittlung der Täter hatte das zuständige Kriminalkommissariat Pforzheim zunächst die 15-köpfige Ermittlungsgruppe "Lenkrad" eingerichtet, die nach einem nächtlichen Doppelschlag des Feuerteufels in zwei gut zwölf Kilometer entfernten Gemeinden auf 20 Ermittler aufgestockt worden war. Die nach den jeweiligen Bränden sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen unter Einsatz von Polizeihubschraubern und Hundestaffeln blieben stets erfolglos.

Stärkere Präsenz und mehr Kontrollen

Generell würden in Deutschland nur gut ein Drittel der Brandstiftungen aufgeklärt. "Das liegt vor allem daran, dass die Feuerteufel einen sehr spurenarmen Tatort hinterlassen", erklärte Kriminalhauptkommissar Udo Hassmann vom Landeskriminalamt (LKA) unserer Zeitung vor einiger Zeit. Demnach zerstörten Feuer und Löschwasser so gut wie alle DNA-Spuren, die zur Überführung des Täters dienlich sein könnten.

Weil die Brandanschläge in der letzten Zeit vermehrt aufgetreten waren, hatte die Polizei ihren Regeldienst in den betroffenen Gemeinden zusätzlich um Unterstützungskräfte verstärkt – nicht nur, um mehr Präsenz zu zeigen, sondern auch, um die Kontrollen zu verschärfen.