Die völlig überforderte Besitzerin soll sich künftig um vier statt um zehn Tiere kümmern. Ob sie überhaupt noch Pferde halten darf, wird vor Gericht entschieden. Foto: sb

Kreisveterinäramt bringt Tiere anderweitig unter. Überforderte Besitzerin kooperiert mit Veterinäramt.

Engelsbrand - Der dramatische Zustand der Pferde in einem Stall im Bereich der Gemeinde Engelsbrand hatte Anfang des Monats für Schlagzeilen gesorgt: Zwei Tiere starben, die restlichen waren zum Teil stark abgemagert und standen knöcheltief im Mist.

Jetzt gibt es gute Nachrichten vom Veterinäramt. In dieser Woche werden einige Tiere in ein neues Zuhause gebracht, wie Amtsleiter Ulrich Dura mitteilte. Es stehe inzwischen fest, dass sie keine ansteckenden Krankheiten haben. Alle wurden vom Tierarzt untersucht und entwurmt.

Der Bestand werde nun deutlich reduziert, so Dura. Bisher standen zehn Tiere in dem Stall, nun sollen sechs Tiere an andere Halter abgegeben werden. Die Besitzerin, die mit der Haltung offensichtlich überfordert war, kooperiere mit der Behörde. "Aber wir werden weiter nachprüfen, ob es klappt, wenn sie sich nur noch um vier Tiere kümmern muss", betont er. Ob die Frau künftig überhaupt noch Pferde halten darf, werde vor Gericht entschieden. Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet, aber das Verfahren werde sicher noch eine Weile dauern.

Wie berichtet, hatten besorgte Bürger die Zustände in dem Stall entdeckt. Die Tiere standen im Dreck. Ein Pferd lag hilflos am Boden und musste vom Tierarzt eingeschläfert werden. Darüber hinaus wurde bekannt, dass kurz davor bereits ein Fohlen gestorben war. Woran die beiden Tiere verendet sind, werde derzeit noch untersucht, so der Chef-Veterinär. Es dauere noch einige Zeit, bis der Pathologe die Ergebnisse vorlegen könne. Auffällig sei, dass nur das Fohlen abgemagert gewesen sei.

Das andere Pferd habe wohl genügend Fressen gehabt. Nach dem Bericht über das Schicksal der Pferde hatten sich zahlreiche Menschen gemeldet: Sie alle wollten den Tieren ein neues Zuhause bieten, sogar Pferdehalter aus Schleswig-Holstein und Bayern boten ihre Hilfe an. Aus diesen Angeboten habe das Veterinäramt nun auswählen können, so Ulrich Dura. Man habe sich zunächst für erfahrene Pferdehalter aus dem Enzkreis entschieden, bei denen einige Tiere untergebracht werden.

Später könnten auch Menschen zum Zug kommen, die weiter entfernt wohnen. Aber bevor ein Pferd in eine andere Region zieht, müsse man das Veterinäramt vor Ort einschalten, betont er. Das neue Zuhause werde überprüft: Schließlich soll keines der betroffenen Tiere vom Regen in die Traufe kommen.