Ein leistungsfähiger und umweltfreundlicher Ofen: Klaus Ellmer bereitet im Krematorium eine Einäscherung vor. Foto: Schwarzwälder-Bote

Moderne Technik kostet 660 000 Euro / Bis zu 29 Einäscherungen jeden Tag

Pforzheim. Seit Mitte Februar verfügt das Krematorium in Pforzheim über einen neuen Ofen – und schafft mehr Einäscherungen als je zuvor. "Früher verzeichneten wir mit zwei Öfen maximal 27 Einäscherungen am Tag, heute leisten wir mit einem Ofen 29", sagt Incinea-Geschäftsführer Aike Kremser.

In der vergangenen Woche hatte die Dekra die Abgase untersucht. Das Ergebnis steht noch aus. Energetisch gesehen verbrauche der neue Ofen fast nichts mehr. Waren früher 27 Kubikmeter Gas pro Einäscherung nötig, seien es heute höchstens noch 0,5 Kubikmeter.

Ende Januar war der Raum zu einer Baustelle geworden, in dem sonst die Särge mit den Verstorbenen verbrannt werden. Dieser Vorgang dauerte etwa 90 Minuten.

Die beiden alten Öfen konnten lediglich 16 Stunden am Stück laufen. "Dann war Schluss", erklärt Kremser. Anstelle der alten Öfen ist jetzt ein sehr leistungsfähiges und gut gedämmtes Exemplar getreten, dessen mit 50 Zentimeter doppelt so dicke Ummauerung bereits fertiggestellt ist. Der alte Ofen wurde zerlegt. Für die Erneuerung investierten die Verantwortlichen 660 000 Euro.

Jetzt steht die Incinea GmbH mit ganz neuer Technik da. Künftig kann die Anlage 24 Stunden nonstop betrieben werden. Nötig geworden war die Investition, weil die beiden alten Öfen löchrig gewesen seien. Das hatte Kremser erst durch den Störfall im vergangenen Jahr bemerkt. Damals hatte sich die Rauchgasreinigungsanlage durch einen technischen Defekt überhitzt.

Mit den Umbauarbeiten hat das Krematorium außerdem auch eine neue EDV-Anlage erhalten, neue Elektronik und ein neues Einfahrsystem für die Särge. Es gibt auch ein neues Kühlhaus, dort, wo früher noch 30 einzelne Boxen standen.