Forschung: Verzahnung von Bildungsstätten intensivieren
Pforzheim. Mathematik ist besser als ihr Ruf – darin waren sich die Teilnehmer der Tagung "Mathematik an Schule und Hochschule" einig. Erstmals fand dieses Netzwerktreffen an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim statt, heißt es in einer Pressemeldung der Hochschule. Mathematik-Lehrer der allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien der Region waren eingeladen, sich mit den Mathematik-Dozierenden der Hochschule Pforzheim auszutauschen.
Die insgesamt 28 Teilnehmer diskutierten über die neuen Lehrpläne für das Schulfach Mathematik, Unterstützungsmaßnahmen im Fach Mathematik an der Hochschule sowie Kooperationsmöglichkeiten zwischen Schule und Hochschule. "Unsere gemeinsamen Ziele sind es, die Schwierigkeiten die Studenten zu Beginn eines mathematisch geprägten Studiums haben, zu analysieren und zu minimieren – durch den Ausbau eines tragfähigen Netzwerkes zwischen Mathematiklehrern an Schulen und Hochschulen und mehr Angebote für Schulabgänger und Studienanfänger", so Ralph Hofrichter, Diplommathematiker an der Hochschule, der die Tagung gemeinsam mit Anja Peters, Lehrerin an der Ludwig-Erhard-Schule Pforzheim, initiierte.
Von Grundrechenart bis Integralrechnung
Von den Grundrechenarten bis zur Integralrechnung – das betriebswirtschaftliche und technische Studium erfordert solide Rechenfertigkeiten. Bereits vor dem offiziellen Semesterstart bietet die Hochschule daher Mathematik- und Physikvorbereitungskurse für Studienanfänger an. Das seit 2012 bestehende Vorkursangebot wird durch Mathematik-Schmieden und Tutorien ergänzt: "Dort bieten wir regelmäßiges Grundlagentraining auch während des Studiums an", sagt Hofrichter.
"Lückenhafte Grundlagen können zu Verständnisproblemen in den Vorlesungen bis hin zu Prüfungsangst führen", warnt der Mathematiker. Kursevaluationen belegen, dass sich die Teilnehmer signifikant besser vorbereitet fühlen als zuvor, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die Teilnahme an den Kursen ist kostenfrei. "Um unsere Erstsemester weiterhin gut vorbereiten zu können, ist auch ein Austausch mit den Schulen unerlässlich", verdeutlicht Hofrichter. Diese Meinung teilt auch Lehrerin Anja Peters: "Meine Gespräche mit Herrn Hofrichter haben mir gezeigt, dass wir alle mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, die wir gemeinsam lösen können."
Weitere externe Referenten der Tagung waren Thomas Weber von der Carl-Engler-Schule Karlsruhe sowie Nathalie Weber vom Lessing-Gymnasium Karlsruhe.
Beide gehören dem cosh-Kooperationsteam (cosh: cooperation schule:hochschule) an. Diese Arbeitsgruppe setzt sich für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Schulen und Hochschulen des Landes Baden-Württemberg ein.
"Wir Lehrer erarbeiten gemeinsam mit Professoren Möglichkeiten und Wege, Schülern auf ein Hochschulstudium vorzubereiten", erklärt Weber.