Foto: Project Cheezus Foto: Schwarzwälder Bote

Blackforestwave – 100 Prozent Handarbeit mit Schweiß und Leidenschaft

Für die Öffentlichkeit war es um den Verein blackforestwave und dessen gleichnamiges Surfwellenprojekt in Pforzheim in den vergangenen Monaten leiser geworden. Doch hinter den Kulissen wird an einem langfristigen Surfbetrieb gearbeitet.

Pforzheim. Der Verein blackforestwave setze sich leidenschaftlich für die Förderung von Wassersportarten auf Flüssen und Seen im Raum Pforzheim und Karlsruhe ein. Derzeit engagieren sich mehr als 100 Mitglieder für den Verein, dessen besonderes Ziel es ist, die Pforzheimer Flüsse durch Wassersportarten wie Flusssurfen oder Stand-Up-Paddling erlebbar zu machen und somit stärker in das Pforzheimer Stadtleben einzubinden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mit Unterstützung von zwei Ingenieurbüros arbeite der Verein noch immer an einer neuen absenkbaren Stahlrahmenkonstruktion, um einen langfristigen Surfbetrieb zu ermöglichen.

Das Ziel für den Surfstart der blackforestwave im Frühjahr 2019 basiere auf einem Konzept starrer Einbauten im Pforzheimer Metzelgraben, die die stehende Welle erzeugen sollten. Dabei sei eine Anpassung an unterschiedliche Wasserstände über die verschiedenen Jahreszeiten hinweg nicht gegeben. Somit wäre der Zeitraum der möglichen Surfzeiten pro Jahr begrenzt. Der Wunsch der Vereinsmitglieder sei es jedoch schon immer, die möglichen Surfzeiträume so lang wie möglich auszuschöpfen.

Verein wagt Bau einer Dauerbelastung im Kanal

Beflügelt durch die große öffentliche Resonanz auf das Projekt und die Befürwortung durch weitere Interessensgruppen, die Elemente dauerhaft im Kanal eingebaut zu lassen, wagte der Verein den Schritt, die Konstruktion für die Dauerbelastung im Kanal neu anzugehen. Der Vorteil liege in der Möglichkeit, den Betrieb der Welle auf weitere Zeiträume im Jahr auszuweiten, ohne die Bauteile der Konstruktion für den saisonalen Surfbetrieb aufwendig montieren sowie demontieren zu müssen.

Diese Entscheidung führe jedoch zu einem wesentlich höheren Berechnungs- und Konstruktionsaufwand: Strömungsverhältnisse seien zu simulieren, Kinematiken zu entwerfen, Hubeinrichtungen auszulegen und Detailpläne für Herstellung und Montage zu erstellen.

Dabei unterstützen die Ingenieurbüros Wald und Corbe sowie Timo Winter von der Ingenieurgruppe Bauen den Verein blackforestwave ehrenamtlich mit ihrer Expertise und "Manpower" als partnerschaftliche Leistung, worüber man auf Seiten des Vereins sehr dankbar ist.

Der neue Aufbau sehe eine Stahlrahmenkonstruktion mit absenkbaren Elementen vor, die auf einem Hydrauliksystem basiere. Dies ermögliche eine stufenlose Einstellbarkeit der Welle auf unterschiedliche Wasserstände. Gleichzeitig gewährleiste dieser Ansatz das Absenken der gesamten Konstruktion und damit das Stilllegen der Welle, um das Wasser im Ruhezustand der blackforestwave möglichst ungehindert durch den Kanal fließen zu lassen. Die Oberfläche der Konstruktion beziehungsweise der Rampe, die zur Wellenbildung notwendig sei, werde mit Holzdielen verkleidet und mit der Stahltragkonstruktion verschraubt.

Derzeit in Phase komplexer Konstruktionsaufgaben

Das Team des Vereins blackforestwave befinde sich derzeit in einer Phase komplexer Konstruktionsaufgaben, die mithilfe ehrenamtlicher Partnerleistungen gestemmt würden. Der Anteil der Eigenleistung sei dabei weiterhin sehr hoch, ebenso die ehrenamtliche Zeit, welche die Ingenieure des Vereinsteams in ihrer Freizeit mit viel Schweiß und Leidenschaft in das Projekt investierten. Auch wenn der Verein mittlerweile mehr als 100 Mitglieder zähle, konzentriere sich die Arbeit derzeit auf das technische Planungsteam. Sobald die Planungen abgeschlossen seien, die Baumaterialien bestellt werden könnten und damit der Start für die zweite Bauphase falle, sei wieder "Manpower" aus allen Bereichen des Vereins gefragt.

Im Konkreten liege der Fokus des technischen Teams derzeit auf der Detailplanung der Rampe. Dazu sei der Verein auf der Suche nach Stahl- und Hydrauliklieferanten sowie einem Partner zur Unterstützung von Schweißarbeiten. Bei Interesse einer Zusammenarbeit freue sich der Verein über eine Kontaktaufnahme, wobei wie gewohnt lokale Unternehmen für eine Partnerschaft bevorzugt würden.

Durch die anstehenden Arbeiten und die Suche nach zusätzlichen Partnern tue sich der Verein momentan schwer, einen konkreten Termin für den Surfstart zu nennen. Mit festem und zielgerichtetem Blick nach vorne plane der Verein die Fertigstellung der blackforestwave für das Jahr 2020.