Das alte Rathaus Gaugenwald wurde mit Hilfe der LEADER-Fördermittel zu einer soziokulturellen Begegnungsstätte umgenutzt Foto: Verein Gaugenwald Foto: Schwarzwälder Bote

Zuschüsse: Aktionsgruppe vergibt Mittel

Nordschwarzwald. In der jüngsten Sitzung der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald waren 182 500 Euro an EU- und Landesmitteln für Projekte aus den Fördermodulen "Landschaftspflege", "Kultur" und "Innovative Maßnahmen für Frauen im ländlichen Raum" aufgerufen.

Zur Förderung ausgewählt wurden ein Antrag der Familie Fröschle aus Enzklösterle für den Neubau eines Mutterkuhstalls sowie zwei Kulturprojekte. "Ich bin sehr zufrieden mit der Auswahlentscheidung", so Landrat Helmut Riegger, der die Sitzung in seiner Funktion als Vorsitzender der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald leitete. "Damit würdigen wir nicht nur das große Engagement der Familie Fröschle für die Landschaftspflege im Enztal, sondern setzen auch einen wichtigen Akzent zur Stärkung der Kultur im ländlichen Raum."

Da die Fördermittel für Kulturprojekte begrenzt sind und beide ausgewählten Kulturprojekte das zur Verfügung stehende Budget übersteigen, steht die Auswahlentscheidung unter dem Vorbehalt weiterer Mittelzuweisungen durch das Land.

"Ein echter Mehrwert für die Lebensqualität vor Ort"

Mit dem Bau des Mutterkuhstalls können 14 Mutterkühe mit Kälbern, ein Deckbulle und drei Nachzuchttiere artgerecht untergebracht und die Betriebsabläufe verbessert werden. Gernot Fröschle kann so die Rinderhaltung auf seinem Betrieb weiter ausbauen. Der landwirtschaftliche Betrieb leistet durch die Beweidung und Bewirtschaftung der oft sehr steilen Flächen im Enztal einen maßgeblichen Beitrag zur Offenhaltung der Bach- und Wiesentäler.

Bei ihrer Auswahlentscheidung hat die LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald auch einen Antrag des Regionentheaters aus dem schwarzen Wald mit Sitz in Simmersfeld zur Förderung ausgewählt. Mit aktuell rund 150 Veranstaltungen pro Jahr und einem Repertoire von 25 verschiedenen Stücken wird bereits ein recht umfangreiches Programm angeboten. Das Theater entwickelt sich aber stetig weiter. Viele Anfragen wie beispielsweise theaterpädagogische Projekte von Schulen können nicht bedient werden, da die entsprechenden Kapazitäten fehlen. Zudem fehlt es aufgrund der Arbeit mit Honorarkräften an Planungssicherheit. Mit Hilfe der LEADER-Förderung soll ein festes Schauspielerensemble aufgebaut werden. So steigert man nicht nur die Angebotspalette, sondern man kann auch Arbeitsplätze in der Region schaffen.

Mit dem Projekt "ARTland Schwarzwald" soll eine Gesprächsreihe zu Kunst und Kultur im ländlichen Raum initiiert werden. Albrecht Behmel, ein Künstler aus Freudenstadt und international vernetzter Kenner der Kunstszene, startet dieses Projekt gemeinsam mit der Gemeinde Baiersbronn. Behmel ist überzeugt, dass der Nordschwarzwald mit seinem qualitativ hochwertigen Angebot an Gastronomie, Hotellerie und Natur eine Region mit großer Anziehungskraft für Kunstinteressierte ist. Indem er die Kunst in den ländlichen Raum bringt, möchte er ein Angebot sowohl für kunstinteressierte Gäste aber vor allem auch für die Bevölkerung schaffen. Die Eindrücke über die Vielfalt der Region werden im Anschluss in einem Bildband zusammengefasst.

Viel Lob gab es von den Aktionsgruppen-Mitgliedern im Anschluss an die Sitzung bei einer Führung durch das Alte Rathaus Gaugenwald. Dieses wurde mit Hilfe der LEADER-Fördermittel zu einer soziokulturellen Begegnungsstätte umgenutzt. Träger ist der Verein Gaugenwald e.V. Elke Kussack, Vereinsvorsitzende, und Schriftführerin Karin Schmidt stellten den Verein und dessen zahlreiche Aktivitäten und Angebote vor. "Ein echter Mehrwert für die Lebensqualität vor Ort, den Tourismus in der Region und ein Schmuckstück in Sachen Holzbaukultur", zeigte sich Dajana Greger, Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, begeistert und dankte den Damen für ihre Unterstützung und ihr Engagement.

Weitere Informationen: www.leader-nordschwarzwald.de. Ansprechpartnerin für Förderanfragen ist Christina Braum Telefon 07051/ 160-468, E-Mail: Christina.Braum@kreis-calw.de)