Wünschten dem langjährigen Leiter des Landwirtschaftsamtes, Jürgen Krepp (Zweiter von rechts), für den Ruhestand alle Gute (von rechts): Landrat Bastian Rosenau, der Erste Landesbeamte des Enzkreises, Wolfgang Herz ,und Landwirtschaftsdezernent Daniel Sailer.Foto: Landratsamt des Enzkreises Foto: Schwarzwälder Bote

Kreis: Landrat verabschiedet langjährigen Leiter des Landwirtschaftsamtes in den Ruhestand

"Kompetent und fleißig, hilfsbereit und freundlich" – mit diesen Attributen beschrieb Landrat Bastian Rosenau bei Überreichung der Entlassungsurkunde in coronabedingt kleiner Runde Jürgen Krepp, der nach mehr als 35 Jahren im Öffentlichen Dienst, davon die letzten 15 Jahren als Leiter des Enzkreis-Landwirtschaftsamtes, nun in den Ruhestand geht.

Enzkreis. "Man merkte einfach, dass Sie Ihren Job mit Leib und Seele gemacht haben und jederzeit ein offenes Ohr für die Anliegen und Probleme der Landwirte hatten", so Rosenau. Der Kreischef erklärt sich dies damit, dass der in Eppingen gebürtige, bald 64-jährige Krepp selbst aus einem landwirtschaftlichen Betrieb stammt, sich auch privat der Landwirtschaft verbunden fühlt und sich gern im eigenen Weinberg und Garten betätigt.

"Dank Ihrer bodenständigen, offenen Art ist es Ihnen erfreulich oft gelungen, zum Ausgleich widerstreitender Interessen beizutragen und einen ›fruchtbaren‹ Austausch mit Organisationen wie dem Kreisbauernverband zu pflegen", ergänzte Dezernent Daniel Sailer. Auch Aufklärung und Information seien Krepp ein wichtiges Anliegen gewesen: Unter seiner Regie wurden zahllose Fort- und Weiterbildungen für Landwirte umgesetzt. Hinzu kam eine Vielzahl von Veranstaltungen für die Öffentlichkeit, die – etwa im Rahmen von Landesinitiativen wie der "Gläsernen Produktion" – für gesunde Ernährung, für regionale Erzeugung und für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln warben.

Schwierige Bedingungen

Dem Chef von rund 30 Mitarbeitern – darunter Agrarstruktur- und Betriebswirtschafts-Experten, Pflanzenproduktions- und Obstbauberater sowie seit Kurzem eine "Bio-Musterregion"-Projektmanagerin – lag die rechtzeitige Auszahlung der EU-Ausgleichsleistungen besonders am Herzen: "Trotz zum Teil schwieriger technischer und personeller Rahmenbedingungen ist es uns gelungen, die Gelder an die meisten Landwirte pünktlich vor Weihnachten auszuzahlen", betonte Krepp selbst, dessen Nachfolge nach den Sommerferien geregelt werden soll.

Krepp hatte an der Uni Hohenheim Agrarwissenschaften studiert, ehe er ab 1983 im Landesdienst an verschiedenen Stationen tätig war, darunter am Ministerium für Ländlichen Raum. Ende 2002 wurde er zum Leiter des Amtes für Landwirtschaft, Landschafts- und Bodenkultur Pforzheim bestellt, das 2005 im Zuge der Verwaltungsreform zum Enzkreis kam.

Die relativ weite Anfahrt aus seinem Wohnort Gemmingen im Kreis Heilbronn wird Krepp nach eigenen Worten im Ruhestand nicht vermissen – wohl aber sein Team und die Landwirte des Enzkreises. Doch "unter die Leute" wird der vierfache Familienvater in Zukunft sicher noch kommen: Seine Kinder und Enkel wohnen zu seiner Freude alle in der Nähe, mit Freunden plant er Motorrad- und Fahrrad-Touren und mit seiner Frau will er – wenn es Corona zulässt – wieder mehr tanzen gehen und sein geliebtes Frankreich besuchen.