Wirtschaft: Unternehmen baut Produktions- und Dienstleistungsportfolio aus / Mittlerweile mehr als 600 Mitarbeiter

Pforzheim. Mit der Übernahme von zwei Medizintechnikunternehmen in der Schweiz erhöht Klingel medical metal aus Pforzheim erneut seine Schlagkraft und baut sein Produktions- und Dienstleistungsportfolio im Medizintechnikmarkt weiter aus, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Der Spezialist für Metallpräzision in der Medizintechnik hat im Dezember die Gehring Cut AG mit Sitz in Matzingen/Kanton Thurgau, Auftragsfertiger für chirurgische Instrumente und Werkzeuge für Orthopädie und Trauma, sowie im März die Bächler Feintech AG mit Sitz in Hölstein/Kanton Baselland, Auftragsfertiger für Werkzeuge und chirurgische Instrumente für die Orthopädie und Dentaltechnik, übernommen. Die Josef Ganter Feinmechanik GmbH in Dauchingen gehört bereits seit 2015 zur Klingel medical metal group. Damit erhöht sich die Produktionsfläche über alle vier Werke auf rund 21 000 Quadratmeter mit mehr als 600 Mitarbeitern.

Optimal gebündelt

"Durch den Zusammenschluss unter einem gemeinsamen Dach werden Know-How und Erfahrung optimal gebündelt und die Wertschöpfungskette hin zu einem One-Stop-Shop weiter ausgebaut", so geschäftsführender Gesellschafter und CEO der Gruppe Ralf Petrawitz. "Wir schaffen Synergieeffekte, bieten Lösungen zum Nutzen unserer Kunden und positionieren uns als strategischer, langfristig erfolgreicher und zuverlässiger Partner."

Der Firmenkauf erfolgte unter dem Dach der Klingel Holding GmbH, die ihren Sitz in Pforzheim hat. Im Außenauftritt präsentiert sich diese unter dem Namen "Klingel medical metal group", wobei die Partnerfirmen unter den bisherigen Geschäftsführern weiterhin weitestgehend eigenständig innerhalb des neuen Firmenverbundes agieren, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Ansprechpartner für Kunden bleiben somit bestehen.

Die Klingel medical metal GmbH mit Sitz in Pforzheim ging 2015 durch Umfirmierung aus der 1986 gegründeten Firma Helmut Klingel CNC-Zerspanung hervor. Es erfolgte eine verstärkte Ausrichtung auf den Medizintechniksektor mit den Segmenten Implantate und Werkzeuge für die Dentaltechnik, Komponenten für (kardio)vaskuläre sowie minimalinvasive und endoskopische Systeme, Teile für die robotergestützte Chirurgie, orthopädische Implantate, Instrumente und Werkzeuge sowie Bauteile für medizinische Geräte. Dieser Bereich mit einem Umsatzanteil von aktuell rund 75 Prozent soll auch künftig weiter ausgebaut werden. Zu den weiteren Geschäftsfeldern gehören nach wie vor die Mess- und Regeltechnik mit einem Umsatzanteil von rund zwölf Prozent sowie die die Luft- und Raumfahrttechnik. Für 2019 wird in der Gruppe ein Umsatz von 77,8 Millionen angestrebt, was einem Wachstum von neun Prozent entspricht.

Die Auszubildenden haben im Firmenverbund neue Möglichkeiten, länderübergreifend Erfahrungen zu sammeln. Auch die Tochterfirma Josef Ganter in Dauchingen konnte im Juli einen Neubau mit zusätzlichen 500 Quadratmetern Produktionsfläche in unmittelbarer Nachbarschaft beziehen. In 2019 ist bei dem Hersteller von Drehmomentratschen, Werkzeugen und Mandrells für die Dentaltechnik sowie Mikroteilen für die Medizintechnik ein Umsatzwachstum von 4,7 Prozent auf 5,84 Millionen gegenüber dem Vorjahr vorgesehen. Aktuell sind rund 50 Mitarbeiter beschäftigt.