Neben dem Hochbehälter der Mannenbach-Wasserversorgung am Hasenstock plätschert die "Blumenstielquelle" in den Brunnentrog. Ihr Wasser speiste früher die Feldrennacher Wasserleitungen. Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

"Blumenstielquelle": Flaschen und Kanister werden mit Brunnenwasser gefüllt und in die Autos verladen / Reger Betrieb

Fährt man auf der Landstraße L 565 von Conweiler nach Langenalb, kommt man an zwei Brunnenanlagen vorbei, an denen ständig reger Betrieb herrscht.

Straubenhardt. Die Brunnen scheinen auf viele Menschen eine geradezu magische Anziehungskraft auszuüben. Alle möglichen Flaschen und Kanister werden mit Brunnenwasser gefüllt und in die Autos verladen.

Was ist so besonders an diesem Wasser? Eine Frau aus Ettlingen, die mit ihrer kleinen Enkelin gerade eine Reihe von Wasserflaschen füllt, schwärmt: "dieses Wasser ist einfach wunderbar. Der Tee schmeckt viel besser, besonders grüner Tee, der ja sehr empfindlich ist".

Seit zehn Jahren schon kommt ein Familienvater aus Bretten einmal im Monat her, um Wasser für die fünfköpfige Familie zu holen. "Wir benutzen das Wasser für Tee und Kaffee – und auch so zum Trinken". Er habe sich in Bretten über stark kalkhaltiges Wasser geärgert, und sei durch einen Bekannten auf die Quelle in Langenalb aufmerksam gemacht worden. Ein Ehepaar aus Pforzheim gießt mit dem Quellwasser ihren Gemüse- und Blumengarten, "seither gedeihen die Pflanzen viel besser, die Blumen blühen schöner", sind sich die beiden sicher.

Leitung gelegt

Andere füllen ihre Aquarien und lassen die Zierfische im Quellwasser schwimmen. Und ein Mann aus Keltern schwört darauf, dass er seine Kaffeemaschine weniger oft entkalken muss, seit er das weiche Quellwasser zum Kaffeekochen benutzt.

Das gleiche Szenario bietet sich auch einige Hundert Meter entfernt am Hasenstock, hier steht ebenfalls ein Quellbrunnen an dem schönen Plätzchen unter Kastanien. Auch Wanderer machen hier Rast und erfrischen sich am Brunnen. Es gibt auch kuriose Geschichten zu berichten. So hat ein Straubenhardter Hobbygärtner von einem der Brunnen eine Leitung bis zu seinem Garten gelegt, die er allerdings bald wieder auf Anordnung der Polizei abbauen musste.

An beiden Quellbrunnen warnt ein Schild "Kein Trinkwasser" vor dem Genuss des Wassers. Was es mit den Brunnen auf sich hat, erklärt Wassermeister Weber. Die Warnschilder seien lediglich aus haftungsrechtlichen Gründen angebracht worden. "Umgebracht hat das Wasser noch keinen", flachst Weber. Es sei nur so, dass das Quellwasser im Gegensatz zu Trinkwasser aus der Leitung nicht regelmäßig untersucht wird.

Es handelt sich um drei Quellen in diesem Bereich, die alle den Namen "Blumenstielquelle" haben. Sie waren Teil der früheren Wasserversorgung der Orte Feldrennach und Langenalb sowie Ittersbach, bis diese an die Mannenbach Wasserversorgung angeschlossen wurden, deren Quellwasser aus dem hinteren Eyachtal, den Mannenbachquellen und dem Eschenbrunnen gefördert wird.

Die Anlage an der Langenalber Straße, von der auch noch das alte Pumpenhäuschen steht, ist die frühere Wasserversorgung Langenalbs. Die Leitung zum Brunnen hält man in Betrieb, damit die Quelle nicht zuwächst, erläutert Weber. Und die Quelle am Hasenstock sicherte einst die Wasserversorgung von Feldrennach und Pfinzweiler. Nicht weit davon entfernt liegt die dritte Blumenstiel-Quelle, aus der Ittersbach lange Zeit versorgt wurde.