Eine junge Frau aus dem Enzkreis ist möglicherweise an einer Infektion mit dem Hantavirus gestorben.
Stuttgart/Pforzheim - Eine junge Frau aus dem Enzkreis ist möglicherweise an einer Infektion mit dem Hantavirus gestorben. »Es gibt diesen Verdachtsfall«, sagte am Dienstag ein Sprecher des Landesgesundheitsamtes in Stuttgart auf Anfrage.
Ob die Frau mit dem Virus infiziert gewesen und daran gestorben sei, wie es die »Pforzheimer Zeitung« berichtete, werde noch geprüft. Mit einem Ergebnis der Untersuchung sei erst in etwa einer Woche zu rechnen.
Die Frau, die in einem Pforzheimer Krankenhaus starb, wäre die zweite Hantavirus-Tote in Baden-Württemberg in diesem Jahr. Bereits im Januar war ein Todesfall aus dem Landkreis Ludwigsburg gemeldet worden; in den Jahren davor war im Südwesten zuletzt 2001 ein Mensch an dem Virus gestorben.
Rötelmäuse verbreiten das Virus
Bislang infizierten sich nach Zahlen der Behörde in diesem Jahr 736 Menschen mit dem Virus - mehr als 100 Mal soviel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres (7). Die aktuelle Häufung sei vermutlich darauf zurückzuführen, dass sich die Rötelmäuse durch gute Nahrungsbedingungen besonders stark vermehrt hätten. Diese Tiere verbreiten das Virus, dass sie durch Kot und Urin übertragen. Vor allem während kalter Winter kommen Menschen in Kellern, Dachböden oder Scheunen, in die sich die Mäuse zurückziehen, vermehrt mit dem Virus in Kontakt.
Die Krankheit verursacht hohes Fieber, heftige Kopf- und Gliederschmerzen und Bauchweh. Zuletzt hatte es 2007 eine ähnliche Infektionswelle gegeben. So hohe Krankheitszahlen wie damals werde es in diesem Jahr aber vermutlich nicht geben, sagte der Sprecher des Landesgesundheitsamtes.