Das typische Erscheinungsbild (Rotfärbung der Nadeln) einer absterbenden Weißtanne. Foto: Stadt Pforzheim Foto: Schwarzwälder Bote

Forst: Vor allem Tanne und Fichte halten Stress kaum stand

Pforzheim. Die viel zu geringen Niederschläge im Jahr 2018, einhergehend mit deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liegenden Temperaturen im Zeitraum April bis einschließlich November 2018, haben bundesweit und auch in den Pforzheimer Wäldern zu erheblichen Schäden geführt, teilte die Stadtverwaltung mit.

Besonders betroffen seien die Nadelbaumarten Tanne und Fichte, "wo laufend neue Bäume absterben". Bei den Laubbäumen würden die Schäden erst in den nächsten Wochen und Monaten sichtbar. Umweltdezernentin Sybille Schüssler zeigt sich besorgt: "Die Schäden sind bereits jetzt erheblich und ein deutliches Indiz dafür, dass sich der Klimawandel bei uns auswirkt."

Deutlich mehr Borkenkäfer

Infolge der geschilderten Problematik habe sich auch der Borkenkäfer rasant vermehrt. Deshalb müssten befallende Bäume zeitnah gefällt und verkauft werden, um das Schadensausmaß einigermaßen begrenzen zu können, so die Einschätzung der städtischen Forstverwaltung. Während normalerweise die Holzerntemaßnahmen bis Mitte/Ende April abgeschlossen seien, werde das aufgrund der problematischen Waldschutzsituation in diesem Jahr nicht überall möglich sein.

"Zum Glück haben wir bei uns bereits überall naturnahe Mischwälder mit hohen Laubbaumanteilen aufgebaut, sodass aktuell keine größeren Kahlflächen zu erwarten sind", so Markus Haller, Leiter des Amts für Umweltschutz und der Forstverwaltung. Dennoch blieben Auflichtungen und Lücken in den Beständen in den Schadensschwerpunkten nicht aus. Besonders betroffen seien der Bereich Hagenschieß und andere Waldgebiete in Höhenlagen von 300 bis 500 Meter über dem Meeresspiegel. In den höheren Lagen um Büchenbronn und Hohenwart seiein die Schäden bisher deutlich geringer ausgeprägt.