Foto: © NinaMalyna – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Krankenkassen-Expertin Anja Luci weist auf Besonderheiten im warmen Sommer hin

Auch wenn die Sonne brennt, sind regelmäßige Mahlzeiten wichtig. Dann kommt es aber umso mehr auf die passenden Speisen an. Anja Luci, Ernährungsexpertin bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse Pforzheim rät von schwerer Kost ab, vor allem in der Mittagshitze.

Pforzheim. "Der Körper ist durch die hohen Temperaturen bereits stark beansprucht. Ein fetter Braten etwa belastet dann nur noch zusätzlich, weil er aufwendig verdaut werden muss", warnt die Expertin vor zu großen Mittagstischen. Gut geeignet sind dagegen Gemüse und Obst. Diverse Sorten liefern außer Vitaminen und Mineralstoffen auch Wasser. "Viele Menschen machen das schon automatisch richtig. In einer Forsa-Umfrage haben wir herausgefunden, dass sich jeder Vierte im Sommer gesünder ernährt als im Winter", sagt Luci.

Tomaten und Gurken bringen Flüssigkeit

Vor allem Melonen, Tomaten und Gurken können den Flüssigkeitshaushalt aufbessern. Auch Beerenfrüchte seien eine tolle Alternative. Sie enthalten außer Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen auch sekundäre Pflanzenstoffe, die das Herz und den Kreislauf stärken, die Gefäße und das Immunsystem unterstützen und entzündungshemmend wirken. Luci rät während der Hitzeperiode, die dieser Tage auch in Pforzheim zur Entfaltung kommt, generell von schweren Mahlzeiten ab.

Doch nicht nur ein Verzicht auf den Braten in der Pforzheimer Innenstadt während der Mittagspause hilft, auch abends solle man sich zügeln: "Wer sich mittags zwar zurückhält, aber dafür abends reichlich und fettreich isst, schläft schlechter. Leichte Speisen wie Fisch oder Reis mit Gemüse bereiten dagegen in der Regel keine Probleme.

Auch beim abendlichen Grillen im Sommer muss es keine Kalorienbombe sein. Ein kleines fettarmes Steak mit Salat oder gegrilltes Gemüse ist oft die bessere Alternative", sagt Luci. Noch wichtiger bei hohen Temperaturen ist allerdings das Trinken – vor allem rechtzeitig, noch bevor das Durstgefühl einsetzt. "Denn dann liegt bereits ein Mangel vor", warnt die Pforzheimer KKH-Expertin.

Verdünnte Fruchtschorle ist das Mittel der Wahl

Laut Forsa-Umfrage nimmt auch ein Drittel der rund 1000 Teilnehmer im Sommer erheblich mehr Flüssigkeit zu sich als im Winter. Optimale Durstlöscher sind Leitungs- und Mineralwasser. Wem das geschmacklich zu fade ist, kann zu ungesüßten Kräuter- und Früchtetees oder stark verdünnten Fruchtschorlen greifen. Diese liefern Vitamine und enthalten Mineralstoffe, die beim Schwitzen verloren gehen, dafür keinen oder nur wenig Zucker.

Wer extrem viel schwitzt und etwa beim Sport besonders viele Mineralien verliert, kann den Speicher mit Gemüsebrühe oder -säften wieder auffüllen. Die KKH-Expertin rät dazu, Getränke nicht kalt, sondern lauwarm zu trinken. Andernfalls kostet es den Körper unnötig Energie, die Getränke auf Körpertemperatur zu bringen. Auch Koffein regt den Kreislauf an und fördert das Schwitzen. Deshalb sollten es gerade an heißen Tagen nicht mehr als drei bis vier Tassen Kaffee sein, heißt es.