Zwei Ex-Studenten versorgen Studierende mit selbst gemachten Speisen: die Jungunternehmer Matthias Kaufmann (links) und Fabian Fallenbüchel. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehemalige Hochschüler bieten mit Spätzle und Maultaschen aus dem Truck eine leckere Alternative.

Pforzheim - In einem großen Kochtopf kochen selbst gemachte Spätzle, auf einem Grill werden Maultaschen, Kartoffeln und Frikadellen gebraten. Das leise Brutzeln und der Duft von frischem und gutbürgerlichem Essen erinnert an Mutters Küche. Nur der kalte Wind, der auf dem Gelände der Hochschule weht, vertreibt das Gefühl, zu Hause am Mittagstisch zu sitzen. Der Food-Truck hat auf dem Campus der Hochschule haltgemacht.

Der Truck selbst erscheint dabei auf den ersten Blick gar nicht außergewöhnlich. Zwei junge Männer wuseln in einem kleinen wohnwagenartigen Gefährt herum, und davor wartet eine lange Menschenschlange auf ihr Essen. Ein ganz normaler Imbisswagen, könnten die Wartenden meinen – wäre da nicht dieser Duft. "Es schmeckt wirklich ausgezeichnet", so Dirk Kaufmann. Er isst Spätzle mit Soße. "Man merkt, dass das Essen handgemacht ist", murmelt er mit vollem Mund, "frische Gewürze schmeckt man einfach heraus."

Diese Begeisterung freut Fabian Fallenbüchel und Matthias Kaufmann. Die beiden ehemaligen Studenten der Hochschule Pforzheim sind die Initiatoren des Food-Truck. "Es geht darum, dass wir handgemachtes Essen ohne Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker mit Zutaten aus der Region schnell und mobil verkaufen wollen", so Fallenbüchel. "Wir sind Fast-Food-Rebellen, wir verkaufen gutbürgerliche Mahlzeiten, modern interpretiert." Das bedeutet, dass die meisten Gerichte auf Spießen serviert werden. "Daher nennen wir uns auch Spießgesellen. Das bedeutet so etwas wie Waffenbrüder oder Verbündete."

Wie es zum Food-Truck kam

Die Idee für den Food-Truck hatten die beiden Studenten bei einer Party. "Wir waren beide hungrig, und nach dem hundertsten Döner wollten wir etwas Neues ausprobieren. Das haben wir dann im Studentenwohnheim in unserer kleinen Küche gemacht."

Dass so etwas gut funktioniert, erkennt man an den zufriedenen Gesichtern der Kunden. "Ich finde die Idee klasse", sagt Maria Felder. Sie studiert an der Hochschule und findet das Essen eine gute Alternative zur Mensa. Mit ihrem Food-Truck starten Fallenbüchel und Kaufmann jetzt eine Tour durch Baden-Württemberg. Dabei soll es nicht nur beim Spätzleverkaufen bleiben: "Wir haben eine Vision, dass unser Konzept auch als Franchise funktioniert", erklärt Fallenbüchel. Franchise ist eine Vertriebsform, bei der ein Unternehmen seine Produkte von Einzelhändlern in Lizenz verkaufen lässt.

Dann muss der junge Koch wieder gehen und seinem Kollegen am Herd helfen.