Das vertikale Gemüsebeet soll Platz sparen. Es wurde von Studenten entwickelt. Foto: Hochschule Pforzheim Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Studenten entwickeln Obstsammler auf vier Rädern und vertikale Beete

Pforzheim. Der Frühling ist da – und mit ihm startet die Gartenarbeit. Wie diese in Zukunft wesentlich angenehmer ausfallen könnte, darüber haben sich Studenten der Hochschule Pforzheim Gedanken gemacht. Im Rahmen des interdisziplinären Projektseminars "designING" des Master-Studiengangs Produktentwicklung wurden zu Beginn des aktuellen Sommersemesters elektrische Gartengeräte entwickelt. Darunter ein Obstsammler auf vier Rädern oder platzsparende, vertikale Gemüsebeete.

Das an der Fakultät für Technik angesiedelte Lehrangebot öffnet sich regelmäßig auch für Studenten anderer Fachrichtungen. Dieses Semester kooperierten die Produktentwickler mit den Master-Studiengängen Corporate Communication Management (Fakultät für Wirtschaft und Recht) und Industrial Design (Fakultät für Gestaltung). "Der Erfolg eines Produktes am Markt hängt heute maßgeblich von der erfolgreichen Kommunikation unterschiedlicher Fachdisziplinen ab. Unsere Studenten lernen im Projekt ›designING‹ frühzeitig die Methodik und Denkweise der Fachleute anderer Bereiche kennen und verstehen", so Projektleiter Werner Engeln.

Fest im Lehrangebot

Als Mitarbeiter des fiktiven Unternehmens "Greenmind GmbH" entwickelten sechs studentische Teams eine Woche lang neuartige elektrische Gartengeräte für eine jeweils eigene Zielgruppe. "Die technische Machbarkeit musste geprüft, das Fertigungsverfahren festgelegt und die CAD-Daten für ein zielgruppenspezifisches Design erstellt werden. Auch Herstellkosten und Marktpreis mussten bestimmt, sowie ein Marketingkonzept erarbeitet werden", zählte Engeln auf.

Das interdisziplinäre Projektseminar "designING" ist seit dem Sommersemester 2013 fest als Lehrangebot im Master-Studiengang Produktentwicklung des Fachbereichs Maschinenbau verankert. Unterstützung findet die Lehrveranstaltung auch vom Hochschul-Institut "HEED – Institute for Human Engineering & Empathic Design".

Ziel des von der Karl Schlecht Stiftung geförderten Instituts ist es, interdisziplinäres Zusammenarbeiten der Pforzheimer Fakultäten zu fördern und die Gründerkultur in Deutschland zu stärken, indem Studenten die Entwicklung zu innovativen und unternehmerischen Persönlichkeiten ermöglicht wird.

Zum Hintergrund: Im Bereich Maschinenbau studieren etwa 580 Personen in den Bachelor-Studiengängen Produktentwicklung, Produktionstechnik und -management sowie dem Master-Studiengang Produktentwicklung.

Bewerbungen möglich

Mit Lehrbeauftragten aus Industrie und Forschungsinstitutionen soll eine starke Anwendungsorientierung in Lehre und Forschung gewährleistet sein, heißt es in einer Mitteilung. "Kooperationen mit regionalen und international agierenden Unternehmen gewährleisten eine Ingenieurausbildung, die die steigenden Anforderungen des global orientierten Arbeitsmarktes erfüllt", ist dort weiter zu lesen. Im Fokus des Studiums stehen: Produktentwicklung und Produktionsprozess. Im Rahmen realitätsnaher Projektstudien erarbeiten Studenten aller Semester in kleinen Teams selbstständig vollständige Prozessketten: von der Produktidee über Konstruktion und Fertigung bis hin zur Markteinführung.

Der Master-Studiengang Produktentwicklung vermittelt Methoden und Werkzeuge der Produktentwicklung, Anregung und Umsetzung von Innovationen, Führen von Entwicklungsteams sowie rechtliche Aspekte der Produktentwicklung. Absolventen arbeiten an der Schnittstelle zwischen Produktentwicklung, Design, Vertrieb, Marketing, Produktmanagement und Qualitätssicherung. Der Studiengang richtet sich an Bachelor-Absolventen des Maschinenbaus, des Wirtschaftsingenieurwesens, des Industriedesigns sowie artverwandter Ingenieurwissenschaften.

Aktuell sind Bewerbungen für den Start zum Wintersemester 2019/2020 möglich.