Aktionsgruppe übergibt 2600 Unterschriften zur Verbesserung der Qualität auf der gesamten Residenzbahn an das Verkehrsministerium. (von links).: Jan Siegl, Thomas Vögtle, Sonja Roth, Hans Herre (alle Unterstützer im Aktionsbündnis), Ministerialdirektor Uwe Lahl (Verkehrsministerium), Landtagsabgeordneter Erik Schweickert (Enzkreis) sowie Landtagsabgeordneter Hans-Ulrich Rülke (Pforzheim) Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Das Aktionsbündnis "Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn erreicht Ministerium

Stuttgart. Sechs Mitglieder des Aktionsbündnisses "Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn", darunter der Enzkreisabgeordnete Erik Schweickert und der Pforzheimer Landtagsabgeordnete Hans-Ulrich Rülke, haben heute am Rande der Plenarsitzung im baden-württembergischen Landtag mehr als 2600 Unterschriften an den Ministerialdirektor im Verkehrsministerium Uwe Lahl, der den leider verhinderten Verkehrsminister Winfried Hermann vertrat, übergeben.

Das Bündnis hatte die Unterschriftenaktion kurz nach der Fahrplanumstellung an Pfingsten ins Leben gerufen und innerhalb kurzer Zeit viele Pendler mobilisieren können, die beispielsweise eine Rückkehr der Direktverbindungen auch für die kleinen Bahnhalte im Enzkreis forderten. Schweickert, der Frontmann des Bündnisses, zeigt sich deshalb auch zufrieden über die erbrachte Leistung und dankte allen, die ihren Teil dazu beigetragen haben. Der Enzkreisabgeordnete hob gegenüber dem Ministerialdirektor außerdem noch einmal explizit hervor, dass es parteiübergreifende Unterstützung für die Forderungen des Aktionsbündnisses gibt und auch die Bundestagsabgeordneten Katja Mast (SPD) und Gunther Krichbaum (CDU), sowie sein Pforzheimer Landtagskollege Hans-Ulrich Rülke (FDP) sich tatkräftig beteiligt haben.

200 Signaturen werden am Bahnsteig gesammelt

"Ich denke, die vielen Unterschriften zeigen, dass unsere Forderungen berechtigt sind", so Schweickert. Der FDP-Politiker erklärt auch, woher die Unterschriften stammen: "Wir haben in Niefern, Eutingen, Enzberg, Illingen, Ötisheim, Ölbronn und Remchingen jeweils morgens während des Berufsverkehrs schon ab 6.30 Uhr am Bahnsteig gestanden und dann jeweils innerhalb weniger Stunden circa 200 Unterschriften gesammelt." Dabei habe man direkt spüren können, "dass dieses Thema die Leute bewegt." Dies merke man auch daran, dass auch viele Unterschriften auf ausliegenden Listen in Geschäften oder Rathäusern zusammenkamen. Die Mitglieder der Qualitätsoffensive hoffen nun, dass ihre Arbeit schlussendlich auch Früchte trägt und im Verkehrsministerium für ein weiteres Umdenken sorgt.

Zur Verdeutlichung überreichte Schweickert auch noch einmal die Forderungsliste des Bündnisses und hob hervor, dass mit der Spätverbindung von Karlsruhe in den östlichen Enzkreis und der morgendlichen Direktverbindung von Illingen nach Heidelberg erst zwei von acht Forderungen erfüllt seien.

Insbesondere müsse es "endlich wieder Direktverbindungen von den kleineren Haltepunkten im östlichen Enzkreis nach Karlsruhe geben" und auch die Umsteigezeiten in Pforzheim seien beim kommenden Winterfahrplan nicht angegangen worden, betont der Enzkreisabgeordnete noch einmal.

"Nicht fahrende oder zu spät kommende Züge sind zwar ein großes Ärgernis, aber aus unserer Sicht machen vor allem die schlechten Verbindungen die Bahn für viele Pendler unattraktiv. Und hierfür ist das Land verantwortlich, weil es die Verbindungen so bestellt hat", meint Schweickert. Deshalb müsse das Land hier schnellstmöglich Abhilfe schaffen, auch um die eigenen Ziele eines attraktiven Nahverkehrs zu erreichen. Ministerialdirektor Lahl nahm die noch offenen sechs Forderungen mit ins Verkehrsministerium und sagte zu, dass diese in einer Arbeitsgruppe zwischen der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und den Betreibern ausführlich auf deren Umsetzungsmöglichkeiten analysiert werden.

Fahrplanwechsel soll besprochen werden

Ferner wurde dem Aktionsbündnis zugesagt, im ersten Quartal 2020 nochmals zu einem Gespräch im Verkehrsministerium zusammenzukommen, um die ersten Ergebnisse der Arbeitsgruppe auf der Umsetzbarkeit zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 zu besprechen.

Dieses lange Zeitfenster wird deshalb benötigt, da im nächsten Jahr mehrere Monate die Schnellfahrstrecke Stuttgart-Mannheim wegen Renovierungsarbeiten gesperrt ist und der komplette Fernverkehr über Mühlacker umgeleitet werden muss, was unweigerlich zu weiteren Problemen führen wird. "Es ist ein langer Weg", meint Schweickert abschließend, "aber wir werden dranbleiben!"