Über die Möglichkeiten einer transparenten Planungskultur informierten im Landratsamt (von links) Bürgermeister Thomas Hölsch, Thomas Treitz, Landrats-Vize Wolfgang Herz sowie die Architekten Hans Göz und Mark Arnold. Foto: enz Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtentwicklung: Akteure diskutieren im Landratsamt über die Bau- und Planungskultur im Enzkreis

Auf Einladung von Landratsamt und Kammergruppe Pforzheim-Enzkreis der Architektenkammer Baden-Württemberg diskutierten mehr als 60 Architekten, Bürgermeister, Gemeinderäte und Mitarbeiter aus 17 Gemeindeverwaltungen im Enzkreis.

Enzkreis. Im Mittelpunkt stand eine transparente Planungskultur, angesichts der vielfältigen Anforderungen an kommunale Bauvorhaben und städtebauliche Planungen.

"Ein Wettstreit um das beste Konzept bringt ganz unterschiedliche Lösungsansätze – und die führen zu einem hohen Maß an Qualität, Funktionalität und Baukultur", umriss der Erste Landesbeamte und Infrastrukturdezernent des Enzkreises, Wolfgang Herz, zu Beginn der Veranstaltung das Thema.

Öffentliche Bauvorhaben

Die Kommunen stünden bei Bauprojekten vor besonderen Herausforderungen: "Transparenz und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sind keine Selbstläufer", meinte Herz. Wichtige baupolitische Entscheidungen sollten nicht im stillen Kämmerlein oder am grünen Tisch getroffen werden.

Herz zeigte sich davon überzeugt, dass sich gerade bei öffentlichen Bauvorhaben Chancen für einen Wandel zu einer klimagerechten, nachhaltigen Baukultur ergeben.

Aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten die eingeladenen Referenten das Thema. So berichtete Thomas Hölsch, Bürgermeister der Gemeinde Dußlingen, anhand mehrerer, bedeutender Bauvorhaben der Gemeinde, über Erwartungen und Erfahrungen aus Sicht der Kommunen. Der Wettbewerbs-Betreuer Mark Arnold zeigte die Möglichkeiten bei der Organisation von konkurrierenden Verfahren auf.

Wettbewerbs-Verfahren

In zahlreichen Praxisbeispielen wurde der Mehrwert deutlich, der sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Lösungsvorschläge für eine Planungsaufgabe ergibt.

Im Rahmen eines Wettbewerbs-Verfahrens kann am Ende die beste Lösung ausgewählt werden.

"Mehr Auswahl an Planungen erhält man so günstig sonst nicht", betonte Thomas Treitz, Referent für Vergabe und Wettbewerb der Architektenkammer Baden-Württemberg, der mehrere Varianten solcher Planungswettbewerbe vorstellte.

"Das Bewusstsein für den Einfluss der gebauten Umwelt auf die Lebensqualität der Menschen ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Baukultur ist keine Glücksache! Man muss sie wollen – und man muss sie einfordern", resümierte der Vorsitzende der örtlichen Kammergruppe, Hans Göz, am Ende der Veranstaltung, die in anregenden Gesprächen unter den Teilnehmenden ihren Ausklang fand.