Bei der Übergabe vor dem Rathaus Tiefenbronn nimmt Bürgermeister Frank Spottek ( von rechts) die Bilanz von der Geschäftsführerin des ebz, Edith Marqués Berger entgegen. Mit dabei sind Klimaschutzmanagerin Lisa Andes und der Leiter der Kommunalberatung, Björn Ehrismann. Foto: ebz Foto: Schwarzwälder Bote

Die laufende Bilanzierung der CO2-Emissionen einer Kommune zeigt den Ursprung wie

Die laufende Bilanzierung der CO2-Emissionen einer Kommune zeigt den Ursprung wie auch die Vermeidungs- und Verminderungspotenziale von Klimagasen auf. Das Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis (ebz) besucht derzeit die Enzkreis-Kommunen zur Übergabe ihrer Bilanzen und erörtert mit der Verwaltungsspitze das weitere Vorgehen vor Ort.

Das ebz Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim Enzkreis informiert Bauherren individuell, produkt- und herstellerneutral über alle Themen rund ums energiesparende Bauen und Renovieren. Wer ein Bau- oder Umbauprojekt plant, kann sich bei den erfahrenen Energieberatern wertvolle Tipps holen.

Weitere Informationen: info@ebz-pforzheim.de www.ebz-pforzheim.de

Pforzheim-Tiefenbronn. Mit der Unterzeichnung des Klimaschutzpakts Baden-Württemberg in 2016 bekannte sich Tiefenbronn zu den Klimazielen des Landes und einer klimaneutralen Verwaltung bis zum Jahr 2040, heißt es in einer Pressemitteilung. Bürgermeister Frank Spottek lässt Taten folgen, so beim geplanten Nahwärmenetz, an das das Rathaus, das Bürgerkulturhaus "Rose" sowie die Polizei angeschlossen werden sollen: "Geplant ist die Installation einer Holzpelletheizung. So kann einerseits eine klimafreundliche Wärmeversorgung realisiert werden, andererseits ist aber auch Versorgungssicherheit unter anderem als Standbein im Katastrophenschutzkonzept garantiert. Weil wir angesichts der voranschreitenden Klimaerwärmung und der Einführung von CO2-Abgaben als Kommune handlungs- und zukunftsfähig bleiben wollen", erklärt der Bürgermeister.

Edith Marqués Berger, Geschäftsführerin im ebz, lobt diese Vorgehensweise: "Bei jedem Projekt müssen wir vorher überlegen, wie nachhaltig dieses ist und ökonomisch und ökologisch sinnvolle Entscheidungen treffen."

Seit 2016 wird Ökostrom bezogen

Der Endenergiebedarf der Kommune insgesamt (ohne Verkehr) lag im Betrachtungszeitraum 2012 bis 2015 mit rund 11 600 Kilowattstunden (kWh) pro Einwohner unter dem Landesdurschnitt von knapp 17 800 kWh. Der Anteil an erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch betrug 17,9 Prozent, in Baden-Württemberg lediglich 13,5 Prozent. Tiefenbronn bezieht seit 2016 Ökostrom. Neben den installierten Photovoltaikanlagen gewinnt die Gemeinde Strom aus Wasserkraft aus der Würm. Bei der lokalen Erzeugung von erneuerbaren Energien, besonders im Wärmebereich, ist Tiefenbronn somit bereits gut aufgestellt, mit Potential nach oben.

Als eine von wenigen Kommunen im Kreis hat Tiefenbronn 2018 Car-Sharing mit E-Autos eingeführt. "Bei der Ankunft am Rathaus fallen direkt die zwei Ladestationen ins Auge. Haben in allen anderen Sektoren die Emissionen abgenommen, ist die aktuelle Entwicklung im Verkehrsbereich besorgniserregend, die Emissionen steigen weiter an, hier ist kein Umdenken erkennbar", klagt Marqués Berger und sagt weiter: "Im Enzkreis kommen durchschnittlich 600 Autos auf 1000 Einwohner, Kommunen wie Tiefenbronn zeigen vorbildlich wie dem entgegengewirkt werden kann und dass innovative Ideen auch im ländlichen Raum funktionieren." Im Gespräch mit dem Bürgermeister und der Baumamtsleiterin Manuela Krentzel bestätigt sich, dass das Car-Sharing auf positive Resonanz stößt und gut angenommen wird. Die Privathaushalte tragen mit 54 beziehungsweise 51 Prozent am meisten zum Energieverbrauch und den dadurch entstehenden Emissionen bei und spielen daher eine dominierende Rolle beim Klimaschutz vor Ort.

In Zukunft verstärkt informieren

Die Gemeindeverwaltung will aus diesem Grund in Zukunft verstärkt Angebote zur Information und Bewusstseinsbildung der Einwohner fördern, beispielsweise durch Vorträge. Mit der Teilnahme am Landessanierungsprogramm und dem Quartierskonzept nimmt die Gemeinde das kommunale Energiemanagement weiter in die Hand. "Mit einem effizienten Energiemanagement lassen sich Verluste vermeiden und Kosten einsparen", sagt Björn Ehrismann, der Leiter der Kommunalberatung im ebz, "hier werden relevante Stellschrauben für den Klimaschutz gedreht." Lisa Andes, Klimaschutzmanagerin im ebz, fügt hinzu: "Auch die Privathaushalte sollten sich dem Thema widmen, denn es gibt seit Beginn des Jahres neue attraktive Förderprogramme, beispielsweise für den Austausch von Ölheizungen."

Bürger können im Rahmen einer kostenlosen Energieberatung im ebz, befindlich Am Mühlkanal 16 in Pforzheim, alle nötigen Informationen rund um das Thema energetische Sanierung oder zu den Anforderungen für Neubauten erhalten. Auch können Vor-Ort-Checks zu Hause gemacht werden.