Die neuen Spartenleiter am Theater Pforzheim sind Caroline Stolz und Alexander May. Foto: Schwarzwälder-Bote

Caroline Stolz und Alexander May werden Künstlerische Direktoren in der Goldstadt

Pforzheim. "Theater findet nicht nur auf der Bühne statt" – da sind sich Caroline Stolz und Alexander May einig. Denn: "Theater ist kein Luxus-Phänomen, sondern eine Notwendigkeit." Und weiter: "Wir wollen Theater den Menschen näherbringen, wollen mit ihnen leben und ein Spiegel für sie sein."

Das sagen zwei, die sich seit vielen Jahren in der deutschen Theaterlandschaft einen Namen gemacht haben. Stolz unter anderem als Leiterin der Spielstätte Wartburg des Staatstheaters Wiesbaden. May bei Gastregien zum Beispiel bei den Salzburger Festspielen, am Bayerischen Staatsschauspiel sowie beim Theater Essen.

Dort haben sich für beide theoretisch die Wege gekreuzt, als sie vor vier Jahren am Grillo-Theater inszenierten. Kennengelernt haben sie sich aber erst jetzt, in der Vorbereitung ihrer künftigen Tätigkeit. Das vom künftigen Intendanten Thomas Münstermann engagierte Duo wird ab der Spielzeit 2015/16 als künstlerisches Direktorium am Theater Pforzheim arbeiten – und zwar spartenübergreifend. Das bedeutet, jeder macht alles. Inszeniert also Schauspiel, Oper, Operette und Musical. "Eine Herausforderung", so Caroline Stolz, "aber auch eine Bereicherung." Denn es sei spannend, Sänger, Schauspieler und Tänzer in einer Produktion zusammenzuführen. Das erfordere neue Strukturen, Vernetzung und intensive Kommunikation. "Wir erfinden das Theater aber nicht neu", so May. Es werde weiter – ganz klassisch – Oper und Operette, Musical und Revue sowie Drama und Komödie geben. Nur eben, und das ist beiden wichtig, in einem Theater, das eingebunden ist in die Stadt.

Als Regisseure haben beide Erfahrung mit Inszenierungen im Musiktheater und beim Schauspiel. "Und auch Sänger haben heute das Bedürfnis, dass anders mit ihnen gearbeitet wird, dass ein Regisseur selbst einem erfahrenen Sänger etwas Neues vermitteln kann", schildert May.

Warum sie sich immer wieder in Pforzheim aufhalten, obwohl ihr Job erst im September 2015 beginnt? May: "Es gibt schon viel zu tun, Spielplan ausarbeiten, sich um ein neues Ensemble kümmern." Und vor allem die Stadt besser kennenlernen.

Beiden ist allerdings klar: Sie werden – er aus München, sie aus Wiesbaden – in die Goldstadt ziehen. Um dann vor allem eines zu machen: "Das Lebensgefühl Theater in die Stadt tragen."