Die Raupe des Buchsbaumzünslers kann umfangreiche Schäden an Sträuchern verursachen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachwuchs des Buchsbaumzünslers jetzt wieder besonders gefräßig

Enzkreis/Pforzheim. Der Buchsbaumzünsler, ein Falter mit weißen Flügeln samt schwarzem Flügelrand, hat sich aufgrund der warmen Witterung in den zurückliegenden Wochen im Enzkreis und im Gebiet der Stadt Pforzheim enorm ausgebreitet – und zahlreiche Gartenbesitzer sind überrascht über das Ausmaß der Schäden an ihren Buchspflanzen. Gleichwohl ist die Bedrohung nicht neu: Schon in den zurückliegenden Jahren eliminierten die gefräßigen Raupen komplette Buchsbaumbestände in der Region.

2012 wurden durch den Schädling beispielsweise 80 Prozent aller Buchsbaumbestände in öffentlichen und privaten Anlagen in Königsbach-Stein vernichtet. Da das aus Ostasien stammende Lebewesen keine natürlichen Feinde in Deutschland hat, können die Raupen schalten und walten wie sie wollen.

Experten vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg machen klar, dass mit den Raupen eine enorme Gefahr verbunden ist: "Der Zünsler fällt wie eine Naturgewalt über den Buchsbaum her." Die gelbgrün gefärbten Raupen des Falters ernähren sich ausschließlich von den Blättern und der Rinde der Buchssträucher. Allerdings wird der erste Befall häufig übersehen. Zu ihrem eigenen Schutz legen die Raupen zudem ein Gespinst aus feinen Fäden um die Fraßstellen an. "Bei starkem Befall werden die Sträucher vollkommen kahl gefressen", sagt Bernhard Reisch vom Landwirtschaftsamt. Besitzern von Buchssträuchern empfiehlt Reisch, ihre Gehölze bis in den Herbst hinein regelmäßig auf Raupenbefall zu kontrollieren. Einzelne Raupen könnten laut Reisch abgesammelt oder mit einem scharfen Wasserstrahl abgespritzt und vernichtet werden.

Kleinere Befallsstellen oder einzelne Raupennester ließen sich mit der Schere ausschneiden und entfernen. Jüngere Raupen bis etwa drei Zentimeter Länge könnten mit einem der dafür zugelassenen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden – den Präparaten "Calypso" und "Careo" oder dem biologischen Mittel "Dipel ES". Wichtig ist der Zeitpunkt des Einsatzes. Da der Buchs sich sehr gut regeneriert, sollten stark geschädigte Pflanzen großzügig zurückgeschnitten werden.

Schnittgut oder gerodete Pflanzen können bei Kleinmengen über die Biotonne oder die Häckselplätze entsorgt werden. In den zurückliegenden Jahren hatte es noch geheißen, das Schnittgut müsse kleingehackt sowie in Plastiksäcke verpackt in der Restmülltonne entsorgt werden und dürfe nur in Ausnahmefällen auf eigens bereitgestellten Containern auf dem Häckselplatz entsorgt werden. Dies hatte allerdings zu Kritik von Betroffenen geführt, die dem Landratsamt Praxisferne vorwarfen.