Simone Wenzel-Rief (Mitte) ist dankbar für die hervorragende Behandlung im zertifizierten Onkologischen Zentrum durch die Chefärztin des Brustzentrums, Ärztin Renu Buss-Steidle, und den Chefarzt der Thoraxchirurgie, Michael Klopp. Foto: Helios Klinikum Foto: Schwarzwälder Bote

Krankheit: Krebspatientin bedankt sich bei zwei Helios Chefärzten / Heilung durch zweite Meinung

Eine Krebskrankheit verändert das Leben – manchmal in eine völlig unerwartete Richtung. Nach ihrer Krebsdiagnose 2013 verlor Simone Wenzel-Rief vor einigen Jahren sogar ihren Job.

Pforzheim. Inzwischen hat sie einen ganz neuen Beruf, doch der Krebs kam zurück. Heute geht es ihr wieder gut, nicht zuletzt deshalb, weil sie als Patientin den Mut hatte, sich bei den Spezialisten im Helios Klinikum Pforzheim eine Zweitmeinung einzuholen.

Die Krankheitsgeschichte der Gesundheits- und Krankenpflegerin aus Stuttgart gleicht einer Odyssee. Die erste Diagnose Brustkrebs erhielt Simone Wenzel-Rief 2013. Ihr damaliger Arbeitgeber entließ sie noch an dem Tag, an dem sie von ihrer Diagnose erzählte – als Kleinbetrieb nutzte er die rechtliche Möglichkeit einer betriebsbedingten Kündigung. Nach eineinhalb Jahren Behandlung und Therapie hatte Wenzel-Rief einen Schwerbehindertenausweis, aber keinen Job mehr.

Zur Ruhe kam sie nicht

Glücklich darüber, dass es ihr gesundheitlich wieder etwas besser ging, machte sie eine Umschulung zur Stadtbahnfahrerin in Stuttgart. Doch so richtig zur Ruhe kam sie nicht, denn: zeitgleich erkrankten weitere Familienangehörige schwer, um die sie sich kümmerte. Im Mai 2018 dann die Schockdiagnose: Der Krebs ist zurück. Chemotherapie und Bestrahlung begannen wieder von vorne. Als ein halbes Jahr später eine CT-Untersuchung den Verdacht nahelegte, dass der Krebs in die Lunge gestreut hat, war Wenzel-Rief verzweifelt. Eigentlich hätte sie im Februar 2019 erneut in eine Reha sollen, doch eine Bronchoskopie kurz vorher ließ die Ärzte vermuten, dass tatsächlich eine Metastase in der Lunge war.

Als einzige Behandlungsmethode rieten die untersuchenden Mediziner zu einer palliativen Hormontherapie, weil sie durch die Lungenmetastase als unheilbar krank galt. Doch die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin fühlte sich nicht gut aufgehoben und entschloss sich zu einer Zweitmeinung bei der ihr bereits bekannten Chefärztin des Helios Brustzentrums, Renu Buss-Steidle.

Dank der Möglichkeit zur fachübergreifenden Zusammenarbeit im zertifizierten Onkologischen Zentrum zog Buss-Steidle den Chefarzt der Thoraxchirurgie, Michael Klopp, hinzu. Dessen Diagnose lautete: keine Metastase in der Lunge sondern ein befallener Lymphknoten zwischen den Lungenflügeln.

Diesen könne er vollständig entfernen und sie damit heilen. Der Lymphknoten wurde im April 2019 entfernt und zeigte überraschenderweise einen anderen feingeweblichen Befund im Vergleich zum ursprünglichen Brustkrebs. Daraufhin folgte eine dreimonatige Chemotherapie. Die ebenfalls auf diesen Krebs abgestimmte zielgerichtete Therapie mit Antikörpern dauert noch an.

Wenzel-Rief ist davon überzeugt: "Diese beiden Ärzte haben mein Leben gerettet und dafür bin ich unendlich dankbar", sagt sie mit zitternder Stimme. "Hätte Klopp nicht erkannt, dass es nur ein Lymphknotenbefall und keine Metastase in der Lunge ist, hätten mich die Ärzte nur noch palliativ behandelt. Ich bin eine Kassen– und keine Privatpatientin und habe mich im Helios Brustzentrum hervorragend aufgehoben gefühlt!" Jetzt freut sich die Patientin auf ihre abschließende Reha auf der Insel Usedom.

"Durch die tolle Zusammenarbeit und das Engagement dieser beiden Ärzte hat mein Krankheitsverlauf eine positive Wendung bekommen", ergänzt sie strahlend. "Ich bin unendlich froh, dass ich den Mut hatte, mir eine Zweitmeinung einzuholen!"