Uwe Hück steht im nächsten Jahr möglicherweise ein großer Kampf ins Haus.Fotos: Deck, Jebreili Foto: Schwarzwälder Bote

Uwe Hück will gegen Box-Legende Mike Tyson in den Ring steigen. Erlöse sollen an Stiftung gehen.

Pforzheim - Der frühere Porsche-Gesamtbetriebsratschef Uwe Hück kämpft sich momentan in der Politik Runde für Runde nach oben. Nun will er sich aber wieder im Ring behaupten – mit einem Charity-Kampf gegen Mike Tyson.

"Aufgeben gibt es bei mir nicht!" Diese Kampfansage von Uwe Hück passt wie die Faust aufs Auge – sei es in der Wirtschaft, in der Politik oder beim Sport. Der frühere Porsche-Gesamtbetriebsratschef sitzt mittlerweile im Pforzheimer Gemeinderat und will sich bis in den Bundestag nach Berlin durchboxen.

Nun sorgt der Ex-Europameister im Thaiboxen abseits der Politik für Aufsehen: Im kommenden Jahr will er seine Boxhandschuhe wieder anziehen – für einen Kampf gegen wohl einen der größten im Ring, Mike Tyson. Schon in der Vergangenheit ließ Hück für den guten Zweck die Fäuste fliegen. Im vergangenen Jahr hielt er acht Runden gegen Top-Boxer Firat Arslan durch, erkämpfte dabei ein Remis und 25 000 Euro Spendengelder.

Idee entstand bereits 2017

Nun soll es also die 53-Jährige US-Box-Legende mit dem markanten Tattoo sein. "Die Idee für diesen Kampf entstand bereits 2017 bei einem Kampf in Südafrika", erinnert sich Hück zurück. Francois Botha hieß damals der Gegner und schon da äußerte Hück den Wunsch, einmal gegen Tyson im Ring zu stehen. Nun, da Tyson mitteilte, wieder für Charity-Kämpfe zur Verfügung zu stehen, könnte der Wunsch tatsächlich wahr werden. Mit dem Management ist man laut Hück bereits im Gespräch, im Herbst fliegt der Ex-Porsche-Gesamtbetriebsratschef – wenn das Coronavirus es zulässt – in die Staaten, um den Kampf klarzumachen.

Auf prominente Unterstützung kann der 58-Jährige dabei zählen. Kein Geringerer als der ehemalige Weltmeister im Schwergewicht, Wladimir Klitschko, will Hück fitmachen für diesen Kampf der Giganten. "Eins ist klar: Wladimir wird mich in den kommenden Monaten durch die Hölle schicken", prophezeit Hück, der auch Mr. Universum, Ralf Möller, auf seiner Seite weiß, gegenüber unserer Zeitung. Und das ist auch nötig, denn mit Tyson kommt – findet der Kampf statt – ein echter Fighter nach Deutschland. Hück weiß das und gibt sich gewohnt kämpferisch: Auch wenn er danach Kopfschmerzen habe: "Acht Runden halte ich durch."

"Keep on punching, Champ!"

Sein Trainer gibt sich in einer Videobotschaft ebenfalls optimistisch. Für seine "fast 60 Jahre" sei Hück noch erstaunlich fit, lobt Klitschko. "Ich unterstütze Dich voll, ich bin in Deiner Ecke. Wie man das beim Boxen sagt: Keep on punching, Champ!"

Eine Strategie für seinen "größten, schönsten und wohl schmerzhaftesten Kampf" hat sich Hück bereits zurechtgelegt: "Die Linke langgezogen ist meine Chance. Mit Links gewinne ich." Wichtig sei es nur, Tyson auf Distanz zu halten und bei der kleinsten Unaufmerksamkeit mit der Rechten zuzuschlagen. Auf engere Tuchfühlung möchte der gebürtige Stuttgarter, auch wenn er schon bewiesen hat, dass er einstecken kann, auf keinen Fall gehen: "Im Infight wäre ich tot."

Die Stiftung unterstützt benachteiligte Jugendliche durch Integrationsprojekte

Spenden für benachteiligte und sozial schwache Jugendliche

Den erboxten Erlös will Hück seiner "Lernstiftung Hück" in Pforzheim zukommen lassen. Diese unterstützt benachteiligte und sozial schwache Jugendliche, insbesondere durch Lern-, Ausbildungs- und Integrationsprojekte. "Durch Bildung und Sport sollen jungen Menschen Chancen im Berufsleben ermöglicht werden, die ihnen sonst verschlossen bleiben", heißt es auf der Homepage der Stiftung. Tyson will seinen Anteil am Kampf Obdachlosen in den Vereinigten Staaten zukommen lassen.

Ob Hück denn Angst habe, um sein Ohr, haben wir ihn abschließend gefragt. Immerhin sorgte Tyson im Jahr 1977 bei einem WM-Kampf für einen der bekanntesten Sport-Eklats, als er seinem Kontrahenten Evander Holyfield einen Teil von dessen rechtem Ohr abbiss. Ein Stück weit sei Holyfield auch selber Schuld gewesen, dass sein Ohr "angeknabbert" wurde, erklärt Hück. Hat er doch immer wieder mit Kopfstößen gearbeitet. "Das mache ich natürlich nicht und deshalb hat Tyson dazu gar keine Gelegenheit bei mir", sagt Hück – wie gewohnt in kämpferischer Manier.