Die Akten der Soko "Wagner"füllen einen ganzen Tisch. Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage erhoben. Foto: Polizei Karlsruhe

Staatsanwaltschaft Karlsruhe klagt vier Verdächtige an. Mutmaßlicher Haupttäter schweigt.

Pforzheim/Birkenfeld - Im Fall des getöteten Simon P. hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe gegen vier Verdächtige Anklage erhoben.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, wird dem mutmaßlichen Haupttäter vorgeworfen, Simon P. Ende August 2018 in dessen Haus getötet zu haben. Die Rede ist von einer "massiven Gewalteinwirkung gegen den Kopf". Danach habe der zwischenzeitlich 30-jährige Italiener wie geplant die Schusswaffen seines Opfers gestohlen. Der passionierte Jäger hatte rund zwei Dutzend Waffen legal besessen. Wo die Waffen abgeblieben sind, ist nach wie vor unklar.

Zudem, so die Staatsanwaltschaft, habe der Verdächtige Mitte Oktober ein weiteres Verbrechen geplant. Mit seinen ebenfalls angeklagten Komplizen - einem 27 Jahre alten Deutschen und einem 26-jährigen Griechen - habe er eine Frau aus dem persönlichen Umfeld des 26-Jährigen töten wollen. Die Angeklagten hätten das Verbrechen wie einen Suizid aussehen lassen wollen, um an das Erbe der Frau zu kommen.

Darüber hinaus soll sich der Hauptverdächtige zwischen Juni 2017 und Juni 2018 mehrfach an einer schlafenden Bekannten vergangen haben. Die Taten habe er gefilmt.

Dem vierten im Bunde, einem 42-jährigen Deutschen, wirft die Staatsanwaltschaft vor, bei der Beseitigung der Leiche von Simon P. und dem Diebstahl der Waffen geholfen zu haben. Auch der mitangeklagte 27-Jährige soll geholfen haben, die Leiche des Jägers verschwinden zu lassen.

Der mutmaßliche Haupttäter schweigt zu den Vorwürfen. Er sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Seine teils geständigen Mitangeklagten sind zwischenzeitlich wieder auf freiem Fuß, müssen sich aber regelmäßig bei der Polizei melden.