"Mittagsnickerchen" auf dem Ottenhäuser Fußball-Grün: Die beiden ausgebüxten Hirschkühe aus dem Schwanner Gehege.Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Tiere: Zwei freilaufende Hirschkühe im Straubenhardter Wald

Straubenhardt. Es sind weder Alpakas noch Lamas und auch keine Esel, die die vergangenen Wochen im Straubenhardter Wald gesichtet wurden: Es sind zwei Hirschkühe. An sich nichts Ungewöhnliches im Forst. Doch diese beiden, eine hellbraun, die andere in auffälligem Weiß, haben in gewissem Abstand keine Scheu vor Menschen und halten sich auch tagsüber offen draußen auf. Bei den Winterstürmen vor sechs Wochen habe der Stamm eines entwurzelten Baumes die Umzäunung seines Windgeheges am Ortseingang von Schwann beschädigt, erzählt Eigentümer Richard Müller, und die beiden Hirschkühe nutzten die Gunst der Stunde.

Mutter-Tochter-Gespann

Immer wieder hat Müller seither versucht, das Mutter-Tochter-Gespann einzufangen. Allein einen Jäger beziehungsweise Veterinär mit Betäubungsgewehr kurzfristig dorthin zu bringen, wo sich die beiden gerade aufhalten, sei schwierig. Abschießen dürfe man sie sowieso nicht, denn beide seien trächtig. So genießt das Duo derweil seine Freiheit und den sich anbahnenden Frühling.

Mehrmals seien sie entlang des Feldrennacher Bachs unweit Feldrennach gesichtet worden. Am Mittwoch gegen Mittag sonnten sich die Zwei tiefenentspannt auf dem fußballverwaisten Ottenhäuser Sportplatz.

So gelassen sie sich Menschen in einiger Entfernung gegenüber verhalten, bittet Müller, sich den Tieren nicht weiter zu nähern: "Sie sind da sehr vorsichtig und fliehen, sobald man ihnen zu nahe kommt. Das könnte sie in Gefahr bringen." Dass die beiden Ausreißerinnen jetzt am Ottenhäuser Sportplatz gesichtet wurden, stimmt ihn indes optimistisch: "Das ist ja nicht mehr als einen Kilometer vom Gehege entfernt. Vielleicht überlegen sie es sich ja und kommen von selber zurück – schon des Futters wegen."