Vorkurse in Mathematik und Physik machen Studienanfänger der Hochschule Pforzheim fit für den Hörsaal. Kursleiter Ralph Hofrichter hilft den angehenden Erstsemestern, ihr Leistungsniveau einzuschätzen – und zu steigern. Foto: Hochschule Pforzheim Foto: Schwarzwälder Bote

Lernen: Lücken schließen von den Grundrechenarten bis zur Integralrechnung

Pforzheim. Mathematik ist besser als ihr Ruf – davon jedenfalls überzeugt die Hochschule Pforzheim ihre Studierenden mit einem erfolgreichen und kontinuierlich wachsenden Kursangebot. Ein betriebswirtschaftliches oder technisches Studium erfordert solide Rechenfertigkeiten.

Damit der Start ins Studium nicht zum Frusterlebnis wird, bietet die Hochschule im Februar und März Mathematik-Vorbereitungskurse für Studienanfänger des kommenden Sommersemesters 2020 an. Diese richten sich nicht nur an Erstsemester der Fakultäten für Technik und Wirtschaft und Recht, sondern auch an Abiturienten. Der erste Kurs startet am Montag, 10. Februar. Die Anmeldung für das kostenlose und freiwillige Zusatz-Angebot ist bereits geöffnet. In den insgesamt drei Vorkursen stehen jeweils 60 Plätze zur Verfügung.

Evaluationen der Kurse belegen, dass Teilnehmer sich nach Abschluss signifikant besser auf ihr Studium vorbereitet fühlen als zuvor. "Nach einer Woche Kurs geht die Erfolgskurve steil nach oben", so Ralph Hofrichter aus der Fakultät für Technik. Er leitet die Mathematik-Vorkurse und weiß, wie man Wissenslücken effektiv begegnet. "Vor allem Jungs überschätzen sich gern mal. Mädchen hingegen ordnen ihr Leistungsvermögen oft schlechter ein, als es tatsächlich ist", so der Diplommathematiker. Von den Grundrechenarten bis zur Integralrechnung baut er mit den Teilnehmern vergessenes Wissen systematisch wieder auf. Seit 2012 werden die Mathematik-Vorkurse angeboten. "Wem diese Starthilfe nicht reicht, der kann auch darauf aufbauend während des Studiums eine unserer Mathematik-Schmieden besuchen.

Dort bieten wir regelmäßig ein Grundlagentraining an", sagt Hofrichter. Wie wichtig das ist, bringt er auf den Punkt: "Lückenhafte Grundlagen in Mathematik können zu Verständnisproblemen in den Vorlesungen führen, bis hin zu Prüfungsangst." Damit es soweit nicht komme, stünde im Rahmen der Vorkurse und Schmieden die Betreuung des Einzelnen im Mittelpunkt. So würden auch leistungsschwächere Studierende "mitgenommen".

Seit acht Jahren nimmt die Hochschule der häufig als "Angstfach" verkannten Mathematik ihren Schrecken – auch unter Berücksichtigung des Übergangs von Schule zu Hochschule. Erstmals fand im Dezember 2019 die Tagung "Mathematik an Schule und Hochschule" statt. Mathematik-Lehrer der allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien der Region waren eingeladen, sich mit den Mathematik-Dozierenden der Hochschule auszutauschen. Die Teilnehmer diskutierten über die neuen Lehrpläne für das Schulfach Mathematik, Unterstützungsmaßnahmen im Fach Mathematik an der Hochschule sowie Kooperationsmöglichkeiten zwischen Schule und Hochschule. "Unser gemeinsames Ziel ist es, die Schwierigkeiten zu Beginn eines mathematisch geprägten Studiums zu analysieren und zu minimieren – durch den Ausbau eines tragfähigen Netzwerkes zwischen Mathematiklehrenden an Schulen und Hochschulen und mehr Angebote für Schulabgänger und Studienanfänger", erklärt Hofrichter.

Weitere Informationen und anmeldung: https://vka.hs-pforzheim.de/ilias/