Marina Gerth ist die neue Digitalisierungsbeauftragte im Landratsamt des Enzkreises. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Marina Gerth startet ihren Dienst im Landratsamt des Enzkreises / Viel Potenzial vorhanden

Die 29-jährige Marina Gerth hat nun ihren Dienst beim Landratsamt Enzkreis als Digitalisierungsbeauftragte aufgenommen. In Karlsruhe geboren und über Heilbronn kam sie nun in den Enzkreis.

Enzkreis. "Digitalisierung ist ein tolles Werkzeug mit viel Potenzial, das wir so einsetzen wollen, dass es der Gesellschaft nutzt – in unserem Fall speziell den Menschen und der Wirtschaft im Enzkreis und natürlich auch uns als Verwaltung", mit diesen Worten umreißt Marina Gerth ihr neues Aufgabenfeld.

Gerth ist in Malsch bei Karlsruhe geboren und hat nach dem Abitur für ein Jahr in England gelebt und gelernt. Anschließend führte sie ihr Weg an die Hochschule Heilbronn, wo sie ihren Bachelor im Fach "Internationale Betriebswirtschaft – Interkulturelle Studien" machte. Die vergangenen zwei Jahre, in denen sie noch den Master im Fach Europastudien "nachschob", verbrachte sie an Universitäten in Straßburg, im italienischen Udine und im schwedischen Uppsala. "Während dieser Zeit habe ich mich durchgängig mit dem digitalen Wandel beschäftigt, zum Beispiel mit dem Stand von e-Government in Deutschland im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn", berichtete Gerth.

Klare Vorstellungen

Was ihr künftiges Wirken angehe, habe sie klare Vorstellungen: "Ich möchte, dass uns der digitale Wandel weder überfährt noch abhängt. Wir müssen ihn aktiv mitgestalten und die Menschen bei der Bewältigung der Veränderungen unterstützen."

Dank ihrer vielfältigen Erfahrungen als IT-Beraterin – Gerth hat unter anderem an der Digitalisierung des Asylverfahrens in Hessen und bei der Forschung für die österreichische "Top100-Studie Digitalisierung" mitgearbeitet – sehe sie sich bestens gerüstet, um auch den digitalen Wandel im Enzkreis weiter voranzutreiben.

Für sie heißt das konkret, Arbeitsabläufe in der Verwaltung zu analysieren und für die digitale Welt fit zu machen, die zahlreichen Aktivitäten und Projekte innerhalb der Behörde zu koordinieren und die Gemeinden im Enzkreis bei ihren digitalen Vorhaben zu unterstützen. "Auch wenn wir, orientiert an der Digitalisierungsstrategie, die der Kreistag vor genau einem Jahr einstimmig beschlossen hat, schon einige Verwaltungsabläufe effizienter, schneller und kundenfreundlicher gestaltet haben, ist natürlich wie bei anderen Behörden auch noch viel Luft nach oben", betont Landrat Bastian Rosenau.

Laut Rosenau liegen vor der neuen Digitalisierungsbeauftragten anspruchsvolle Aufgaben, "doch sie gehört zu einer Generation, die die Digitalisierung quasi verinnerlicht hat." Mit dieser Einschätzung scheint der Kreischef richtig zu liegen: Das Führungszeugnis, das Gerth brauchte, um beim Enzkreis anzufangen, hat sie online beantragt.