Vincent Kompany hat ein entspanntes Pflichtspieldebüt für den FC Bayern erlebt. Der Rekordmeister nahm die erste Pokalhürde beim Zweitligisten SSV Ulm dank Ikone Thomas Müller locker.
Trainer Vincent Kompany hat ein entspanntes Pflichtspiel-Debüt beim FC Bayern erlebt. Der Rekordmeister nahm dank Ikone Thomas Müller die erste Pokal-Hürde beim Zweitligisten SSV Ulm locker mit 4:0 (2:0). Beim Start des von Uli Hoeneß angekündigten „Generalangriffs“ auf alle Titel präsentierten sich die Münchner nach einer völlig verkorksten Saison weitgehend souverän, ohne zu glänzen.
„Wir waren seriös, aber nicht fehlerfrei. Wir wollten viel umsetzen. Ich habe meinen Job gemacht, das freut mich natürlich“, sagte Doppeltorschütze Müller im ZDF: „Es macht Spaß, ich fühle mich gut, bin gut drauf. Es soll aber nicht um mich gehen.“ Wichtig sei vor allem die Art und Weise, „wie wir die Zweikämpfe führen, wenn wir den Ball verlieren“. Dort habe er im Vergleich zum Vorjahr einen „deutlichen Unterschied“ ausgemacht.
Der 34 Jahre alte Müller, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft, war der Wegbereiter des ungefährdeten Erfolgs. Der Offensivspieler traf in der 12. und 15. Minute und sorgte in seinem 708. Pflichtspiel mit seinem frühesten Doppelpack schnell dafür, dass Kompany bis auf einige kleinere Wackler seiner Mannschaft nach der Pause einen halbwegs ruhigen Pokal-Abend im Donaustadion verbringen konnte. Kingsley Coman (79.) traf nach Vorlage des von Crystal Palace verpflichteten Michael Olise zum 3:0. Kurz vor Schluss erhöhte Harry Kane (90.+3).
Kompany verzichtete im Kader auf Leon Goretzka
Die vom früheren Münchner Frauen-Trainer Thomas Wörle betreuten Ulmer Spatzen hatten dem fokussierten Rekordmeister nur selten etwas entgegenzusetzen. Am kommenden Samstag dürften die Bayern beim Bundesligastart in Wolfsburg wesentlich mehr gefordert sein.
Kompany verzichtete im Kader auf Leon Goretzka - obwohl der Nationalspieler fit war. Goretzka gilt beim Umbruch in München als Verkaufskandidat, wie auch Coman. In der Startelf fehlten zunächst Toptorjäger Harry Kane sowie die Millionen-Zugänge Joao Palhinha und Olise, die erst in der Schlussphase ihren Einstand feierten.
Doch auch ohne die Stars starteten die Bayern dank Müller furios. Erst profitierte der Routinier vom beherzten Einsatz von Joshua Kimmich, der im Gegensatz zur vergangenen Saison wieder im Mittelfeldzentrum agierte. Kurz darauf legte Serge Gnabry uneigennützig quer, Müller musste nur noch einschieben.
„Wir wollen alle Spiele gewinnen - und dann sind auch die Ziele klar.“
Kompany jubelte - den Münchner Fans, die nach dem Wechsel mit einem Feuerwerk zunächst für eine Unterbrechung sorgten, gefiel’s ebenfalls. Sie hatten ihre hohe Erwartungshaltung schon vor dem Spiel deutlich gemacht. „Mit Glanz vergangener Tage bis ins Pokal-Finale“ stand auf einem riesigen roten Plakat im Bayern-Block, nachdem die Münchner in den vergangenen vier Jahren teils blamabel dreimal bereits in der 2. Runde und einmal im Viertelfinale gescheitert waren.
Für Kompany, den Nachfolger von Thomas Tuchel, war dagegen erst einmal wichtig, „gut anzufangen und ein Gefühl zu bekommen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Dagegen hatte Sportvorstand Max Eberl, der unter der Woche von Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro harsch attackiert worden war, vor dem Duell schon mehr im Sinn: „Wir wollen alle Spiele gewinnen - und dann sind auch die Ziele klar.“
Der erste kleine Schritt gelang schon einmal. Die Bayern traten zunächst zielstrebig und konzentriert auf. Am Schluss ließen die Kräfte nach. Dennoch musste Kompany an der Seitenlinie nicht allzu oft eingreifen.