Das Gerüst steht, die Aufstockung läuft: Das Pflegeheim am Deutenberg wird vergrößert. Foto: Haus der Betreuung und Pflege

Das Haus der Betreuung und Pflege am Deutenberg wird zur Großbaustelle. Das Gebäude an der Spittelstraße wird aufgestockt, weshalb seit geraumer Zeit ein Gerüst aufgebaut ist.

VS-Schwenningen - Der Startschuss für den Umbau im Haus der Betreuung und Pflege Am Deutenberg ist Anfang Mai gefallen. Damals rückte der Gerüstbauer an. Seither ist an der Spittelstraße nicht mehr zu übersehen, dass sich das Gebäude der Pflegeeinrichtung verändert.

Im Zuge dieses Umbaus wird das dritte Obergeschoss des Alten- und Pflegeheims, das bisher nur zur Hälfte besteht, aufgestockt, sodass 17 neue Einzelzimmer entstehen. Hintergrund sind die Vorgaben der Landesheimbauverordnung. Die Landesheimbauverordnung regelt die Qualität des Wohnens für stationäre Einrichtungen, also Pflege- und Altenheime. Darin ist mittlerweile geregelt, dass für alle Bewohner ein Einzelzimmer zur Verfügung stehen muss, sofern Heime keine Wohnungen zur individuellen Nutzung bereitstellen.

Landesvorgaben haben Einfluss auf die Rentabilität von Heimen

Die Umsetzung dieser Verordnung in Bestandsimmobilien ist oftmals gleichbedeutend mit einer Verringerung der Kapazitäten und mit einem Verlust der Rentabilität. Das in der Spittelstraße 51 ansässige Haus der Betreuung und Pflege am Deutenberg der Alpenland Pflege- und Altenheim Betriebsgesellschaft mbH beabsichtigt zum Erhalt der Wirtschaftlichkeit die vorhandenen Kapazitäten zu investieren, hieß es vergangenes Jahr im Gemeinderat.

Bereits vor etwa einem Jahr hat der Gemeinderat den im Bereich Spittelstraße geltenden Bebauungsplan zugunsten dieses Erweiterungsvorhabens als Satzung geändert und verabschiedet. Dass sich der Baustart um ein ganzes Jahr verzögerte, ist der Corona-Pandemie geschuldet.

Die Landesverordnung erfordert allerdings nicht nur eine Erweiterung des Gebäudes. Aus diesem Grund wird in der Schwenninger Einrichtung nicht nur im obersten Stockwerk gearbeitet, wie die Einrichtung mitteilt. "Auch die Bewohnerzimmer der anderen Wohnbereiche werden nach und nach in Einzelzimmer umgebaut."

Bewohner bekommen ein Zelt, in dem Angebote stattfinden

Vor knapp drei Jahrzehnten wurde das Pflegeheim eröffnet, damals mit knapp 170 Doppelzimmern. Obwohl sich die Zimmeranzahl deutlich reduzieren muss und auch die Zimmerbelegung gemäß Verordnung halbiert wird, investiert der Betreiber in den Standort Schwenningen. Geplant sind 100 Einzelzimmer – mehr geht nicht. Allerdings nicht nur aufgrund der Platzkapazität, sondern auch wegen der Landesverordnung: Größere Häuser als 100 Zimmer sind nicht mehr erlaubt.

Zwischenzeitlich sei bereits das Gerüst angebracht, ein Kran aufgebaut und das Dach abgedeckt, um den anstehenden Neubau vorzubereiten.

"Damit die Bewohnerinnen und Bewohner den Umbauarbeiten und des damit verbundenen Lärms in den nächsten Monaten entfliehen können, wurde ein großes Zelt im Garten der Einrichtung als Ausweichort aufgebaut", informiert die Einrichtung. "Durch abnehmbare Seitenwände können so wetterunabhängig sämtliche Beschäftigungsangebote nach draußen verlagert werden."

Bereits beim Aufbau des Zelts sei das Interesse der Senioren geweckt worden. Geplant sei, zukünftig auch Gemeinschaftsaktivitäten wie Gottesdienste, Musiknachmittage und Grillabende in diesem Zelt für die Bewohner anzubieten, teilt die Einrichtung mit.