Nach langer Pause feiert das Alten- und Pflegeheim Wildberg am Sonntag, 21. Mai, endlich wieder einen „Tag der offenen Tür“. Leiter Ulrich Lutz spricht über das persönliche Verhältnis zu den Bewohnern und die Zeit der Corona-Pandemie.
Ulrich Lutz, Leiter des Hauses, freut sich, das Pflegeheim der Öffentlichkeit zeigen zu dürfen.
„Ich freue mich vor allem auf die Begegnung mit vielen Menschen, die ich schon lange nicht mehr in einem solchen Rahmen begrüßen konnte“, erklärt er mit Blick auf die Corona-Einschränkungen der vergangenen Jahre. Der letzte Öffentlichkeitstag hatte 2018 stattgefunden.
Die Veranstaltung beginnt um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst, der vom Posaunenchor Sulz mitgestaltet wird. Nach dem Mittagessen wird es Führungen durch das Gebäude geben.
Das Heim hat viel zu bieten
Dass sich das Pflegeheim nicht verstecken muss, davon ist Lutz überzeugt. Besonders die individuelle Ausgestaltung der einzelnen Zimmer, das Hausgemeinschaftskonzept mit dezentraler Speisenversorgung und die Wohnküchen sind etwas, auf das er stolz ist.
„Die Gäste können sich auch auf die Tagespflege mit ihrem Dachgarten, vom dem sie eine herrliche Aussicht haben, freuen“, erklärt er. Auch die barrierefreien Außenbereiche seien einen Besuch wert.
Die Zeit der Pandemie, vor allem die damals erfolgten Kontaktbeschränkungen, bezeichnet er als „zermürbend“. Doch aufgrund der langen Lebenserfahrung der Bewohner, die oftmals Tuberkulose und Typhus, vereinzelt sogar die Spanische Grippe selbst erlebt hatten, sei das Verständnis für die Maßnahmen bei vielen größer als bei anderen Personen.
Schnelltests und Impfungen halfen
„Besonders die Schnelltests und die Impfungen führten zu großer Erleichterung“, erinnert sich Lutz an diese Zeit zurück. Lange Zeit kam auch das Team relativ gut durch die Pandemie.
Doch schließlich gab es auch dort positiv Getestete. „Der einsatzfähige Personalbestand reduzierte sich in atemberaubenden Maße“, stellt er die schwierige Situation dar.
Die damaligen Maßnahmen stuft er als verhältnismäßig und großteils nachvollziehbar ein. Denn dank ihnen konnten sogenannte Zimmerquarantänen größtenteils vermieden werden.
Problematischer bewertet Lutz die politisch verunglückte Impflicht für Mitarbeiter. „Das hat zu Konflikten und auch zu einzelnen Kündigung geführt.“
Begegnung mit Mensch im Mittelpunkt
Den Pflegeberuf sieht Lutz als eine sehr bereichernde Tätigkeit. „Das Schönste sind die faszinierenden Menschen, denen wir hier begegnen“, gibt er seine persönlichen Eindrücke wieder. Die gegenseitige Zuwendung und Wertschätzung sei etwas ganz Besonderes.
Das erlebt Lutz auch im Arbeitsalltag des Pflegeheimes. „Hier gibt es wechselseitige Anteilnahme und fröhlichen Austausch“, beschreibt er das Verhältnis zwischen Pflegepersonal und Bewohnern.
Dankbarkeit der Bewohner
„Konkrete Pflegeerfolge geben uns ein erfülltes Glücksgefühl“ sagt der Leiter. Das könne einerseits die Vermeidung von Dekubitalgeschwüren, ein gutes Schmerzmanagement, aber auch das Heilen einer offenen Wunde oder die Wiedereingliederung einer Person in eine Gemeinschaft sein, nennt er Beispiele.
Gleichzeitig erhielten die Mitarbeiter seitens der Bewohner viel Dankbarkeit und Anerkennung für ihre tagtägliche Arbeit. „Diese persönliche Wertschätzung prägt uns sehr“, sagt Lutz.
Neben dem Tag der offenen Tür gibt es noch viele weitere Aktivitäten. Am 26. Mai startet ein Ausflug zum Thyssen-Turm nach Rottweil, Anfang Juli steht eine Reise zum Bodensee an. Darüber hinaus finden noch verschiedene Konzerte statt.
Tag der offenen Tür
Programm
10.30 Uhr Gottesdienst, 11.30 Uhr Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen, 14 Uhr Hausführung, 15 Uhr Klostertrommler Wildberg, 15.30 Uhr Hausführung.
Geld
Der Erlös kommt der Gestaltung des Personalaufenthaltsraumes zugute.