Siloah-Chef Ulrich Schulze (links) blickt mit Schömbergs Bürgermeister Matthias Leyn auf die Fläche, von der sich in zwei Jahre das Pflegeheim in die Höhe strecken soll. Foto: Biermayer

20 Millionen Euro kostet das neue Pflegeheim in Schömbergs „Neuer Mitte“, das Siloah errichten will. Jetzt wurden die entsprechenden Verträge unterzeichnet.

Schon länger gibt es die Pläne, dass Siloah auf dem Grundstück neben der Kita „Am Eulenbäche“ ein Pflegeheim errichten will. Die Pandemie machte den Planungen aber einen dicken Strich durch die Rechnung. Hinzu kam, dass Siloah Schwierigkeiten hatte, dass entsprechende Grundstück zu erwerben. Der erste Kauf habe sogar rückabgewickelt werden müssen, wie Geschäftsführer Ulrich Schulze bei einem Pressegespräch am Donnerstag erklärte.

Aber er und Bürgermeister Matthias Leyn hatten nicht ohne Grund zum Termin geladen. „Im zweiten Anlauf haben wir das Grundstück nun gekauft“, verkündete Schulze zufrieden. Dieses Mal sei alles richtig gelaufen. Eine entsprechende Bebauungsplanänderung wurde schon angestoßen. „Wir bereiten hier die Offenlage vor“, bestätigte Rathauschef Leyn. Man wolle Siloah zudem bei der Einreichung des Baugesuchs beim Landratsamt unterstützen - um so zu verdeutlichen, wie sehr die Gemeinde hinter dem Projekt steht.

Anfangs gab es durchaus Kritik im Gemeinderat

Leyn verwies auch darauf, dass sich der Gemeinderat zuletzt einstimmig für das Projekt ausgesprochen hatte. Das war nicht immer so. Als das Projekt vor vier Jahren erstmals im Gremium präsentiert wurde, gab es Kritik. Eine Verschattung der benachbarten Kita war die Befürchtung, aufgrund der Höhe des Pflegeheims. Vier statt fünf Stockwerken sollen dieses Problem nun lösen. Dafür reduziert sich die Zahl der stationären Pflegeplätze aber auch auf 60 statt der ureinst angepeilten 90. 16 Meter Abstand zur Kita habe das Gebäude, so Leyn. Zwischen 14 und 15 Metern hoch werde es, ergänzt wiederum Schulze.

Dort sind dann auch noch 15 betreute Wohneinheiten sowie eine Tagespflege untergebracht. In einer Tiefgarage entstehen etwa 40 Stellplätze, erklärte Schulze - hauptsächlich für Mitarbeiter. Bis zu 70 Arbeitsplätze prognostiziert er für die Glücksgemeinde.

Projekt immer noch wirtschaftlich 

Und das ganze Vorhaben lässt sich Siloah einiges kosten. 20 Millionen Euro wird das Projekt kosten. Allein knapp eine Millionen koste das gut 5500 Quadratmeter große Grundstück in der Brunnenstraße, offenbarte Schulze. Trotz reduzierter Stockwerkzahl sei das Projekt immer noch wirtschaftlich, versichert der Siloah-Boss. In Keltern oder Neuenbürg betreibe man Einrichtungen in ähnlicher Größe.

Den Bauantrag wolle man noch vor dem Sommer einreichen, so Schulze weiter. Damit sei ein Beginn der Erdarbeiten in der zweiten Jahreshälfte möglich. Diese dauerten dann ein paar Monate. In zwei Jahren solle das gesamte Projekt dann fertigstellt sein. „Es werden hier viele LKWs fahren“, meinte er. „Für die Anwohner ist das eine Einschränkung“, räumt Leyn ein. Man werde den Baustellenverkehr koordinieren müssen.

Das „letzte Puzzlestück“ der neuen Mitte

Bei Leyn überwog am Donnerstag aber ganz klar die Freude. „Erleichtert und dankbar“ sei man, weil es jetzt endlich losgehe. Es sei gut, dass Schulze so „hartnäckig“ gewesen sei. Das Siloah-Pflegeheim sei stets ein „wichtiges Puzzlestück der neuen Mitte“ gewesen. Für die zukünftigen Bewohner sei alles fußläufig erreichbar, lobte er.

Und auch die Nähe zur Kita sei schön. Er könne sich hier eine Kooperation gut vorstellen, so Leyn. Zum Beispiel, dass die Kinder die Älteren besuchen und ihnen etwas vorsingen. Der Standort neben der Kita fördere die „Integration in den Ort“ der Einrichtung, fand auch Schulze. An anderen Standorten sei das ähnlich. Und die Bewohner freuten sich meist über die jungen Nachbarn. Doch all das ist Zukunftsmusik – jetzt rollen nach erteilter Baugenehmigung erst einmal die Bagger an.