Der dreigeschossige Neubau des neuen Wohn-Pflegeheims liegt natur- und zugleich stadtnah in der Paulinenstraße von Bad Wildbad. Foto: Andreas Lang

Die Johannes-Diakonie bezieht pünktlich ihr neues Wohn-Pflegeheim in Bad Wildbad. Und die ersten Bewohner sind auch schon eingezogen.

Noch stehen viele Zimmer leer, doch langsam kommt Leben ins Wohn-Pflegeheim der Johannes-Diakonie in Bad Wildbad. Anfang Februar ist das dreigeschossige Haus in der Paulinenstraße bezogen worden. Zu den ersten acht Bewohnerinnen und Bewohnern werden in den nächsten Wochen weitere kommen. Insgesamt können bis zu 42 Menschen mit schweren oder mehrfachen Beeinträchtigungen in dem Haus wohnen; hinzu kommen zwei Kurzzeitplätze. Im Erdgeschoss gibt es helle und vielseitig nutzbare Räume der Tagesstätte des Hauses, die über eine Terrasse Zugang zum großzügigen Außengelände bietet.

Der Bezug war eine Punktlandung“, erzählt Projektleiter Thomas Böhm von der Johannes-Diakonie, die ihren Sitz in Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis hat. Letzte Bauarbeiten am Haus konnten rechtzeitig abgeschlossen werden ebenso wie die Leistungsverhandlungen mit dem Landkreis Calw, teilt die Johannes-Diakonie mit. Noch im Frühling soll auch der Außenbereich mit Garten fertig sein. „Unter engagiertem Einsatz der Mitarbeitenden wurden die ersten beiden Wohnbereiche vorbereitet“, heißt es weiter. Besonders begeistert sind Einrichtungsleiter Andreas Nonnenmann und Pflegedienstleiterin Sabrina Krauss von dem Engagement, mit dem die Angehörigen den Einzug begleitet haben, etwa beim Einrichten der Zimmer. Nach vollständigem Bezug wird es im Haus zwei Sechser- und vier Achter-Wohngruppen geben.

Noch nicht alle Plätze vergeben

Noch sind nicht alle Plätze vergeben. Aufnahmegespräche laufen parallel zum weiteren Bezug. Das Wohnangebot der Johannes-Diakonie liegt natur- und zugleich stadtnah, ist barrierefrei und ganz auf die Bedürfnisse von schwer-mehrfachbehinderten Menschen ausgerichtet. Aus diesem Grund kommen Anfragen auch aus benachbarten Landkreisen. „Viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner ziehen zu uns, weil ihre Eltern die Betreuung zu Hause nicht mehr leisten können“, berichtet Andreas Nonnenmann. Die meisten sind im jungen Erwachsenenalter, wobei das Wohnangebot sich an alle Altersgruppen über 18 richtet. Das Team wird rund 50 Mitarbeiter umfassen. Noch sind Stellen zu besetzen; vor allem Fachkräfte aus den Bereichen Pflege und Heilerziehungspflege würden gesucht, sagt Nonnenmann.

Mika Huterer hört gerne Webradio und ist einer der ersten Bewohner des neuen Wohn-Pflegeheims. Foto: Andreas Lang

So jung die Bewohnerschaft, so altersgemäß sind ihre Interessen, berichtet Pflegedienstleiterin Sabrina Krauss: „Viele sind mit digitalen Medien aufgewachsen.“

Whatsapp und andere soziale Medien werden gerne und häufig genutzt. Dementsprechend sei die Frage nach dem WLAN-Passwort in vielen Fällen die erste gewesen, die beim Einzug gestellt wurde. Auch für Mika Huterer hat Surfen im Internet einen hohen Stellenwert. Der 22-jährige aus Wimsheim ist einer der ersten Bewohner im neuen Wohnangebot. Er hört begeistert Webradio, speziell österreichische Sender. Wenn seine Lieblingstitel kommen, lupft er gerne mit einem Lächeln die Kopfhörer und lässt andere am Musikgenuss teilhaben. Andere Bewohner nutzen digitale Technik, zum Beispiel Geräte zur Sprachausgabe oder Textübersetzung, um sich verständlich zu machen.

Gemeinschaft muss sich zusammenfinden

Diese Möglichkeiten der unterstützten Kommunikation helfen Bewohnern und Mitarbeitern, sich zu verständigen. Und darauf kommt es gerade in den kommenden Wochen und Monaten an, wenn sich die Gemeinschaft im neuen Wohn-Pflegeheim zusammenfindet. Darauf möchten sich Thomas Böhm und das Team des Hauses nun konzentrieren: „Wir wollen die Bewohner und Bewohnerinnen in Ruhe ankommen lassen.“