Inge Hormel (von links), Thomas Hingsberg, Ulrich Bünger. Rubirosa Schackem, Lars Dannemann, Thomas Wald und Daniela Peuckert schauen sich gemeinsam die Neupflanzung an. Foto: Roland Stöß

Wer auf dem Nagoldtalradweg fährt, passiert kurz nach der Station Teinach eine kahle Waldfläche. Jetzt wurde die Sturmfläche mit hunderten Bäumen neu bepflanzt.

Auf der kahl rasierten Fläche wurden 1200 neue Bäume gepflanzt. Zusätzlich wurden auf der Gemarkung Wildberg 950 Thujas, Zedern und Elsbeeren in den Boden gesetzt. Gespendet wurden die Setzlinge von der Stiftung Umwelt und Natur der Sparda-Bank Baden-Württemberg. Diese setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2020 unter anderem für den Schutz des Baden-Württemberger Waldes ein. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Baden-Württemberg (SDW BW) ist dabei Kooperationspartnerin und findet geeignete Flächen in interessierten Kommunen, erläuterte deren Pressesprecherin Daniela Peuckert.

 

Klimawandel im Fokus

Im Namen der beiden begünstigten Städte Wildberg und Neubulach dankte Bürgermeister Ulrich Bünger und hob die „besondere Bedeutung des Waldes“ hervor. Der Klimawandel und seine Einflüsse hätten den Gemeinderat dazu bewogen, die Priorität auf den Waldumbau und die damit verbundene Nachhaltigkeit zu setzen. „Da hilft eine solche Spende wie diese sehr.“

Heiße Diskussionen

Lars Dannemann als Vertreter der Stadt Neubulach verriet, dass in seiner Stadt der Gemeinderat über die Waldbewirtschaftung heiß diskutiert. „Manche würden noch viel mehr machen wollen, andere eher weniger.“ Dannemann machte deutlich, dass eine solche Spende sehr wertvoll ist, denn „die Bepflanzung und die darauf aufbauende Arbeit ist kostspielig, zudem, was die Arbeit betrifft, umfangreich.“

Der Vertreter der Stiftung, Rubirosa Schacke, freute sich, dass „für jedes neu eröffnete Girokonto ein Baumsetzling gespendet werden konnte“.

Ziemlich viel Arbeit

Thomas Wald, Neubulacher Forstrevierleiter, beleuchtete, wie viel Arbeit in diesem Aufforstungsprojekt steckt. „Es wurde die Fläche im Frühjahr mit Laubbäumen, also Eichen, Roteichen, Ahorn und vereinzelt Ulmen bepflanzt. Nun beobachtet man, wohin die weitere Reise geht, sprich, ob die Pflanzen anwachsen.

Wildbergs Forstrevierleiter Thomas Hingsberg meldet die Entwicklung dieses Projektes regelmäßig an die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt, damit über die nächsten Jahre die Anstalt wissenschaftliche Erkenntnisse daraus ziehen kann.

Inge Hormel, Abteilungsleiterin für den Forstbetrieb beim Landkreis Calw, zeigte sich gegenüber den Gemeinden im Kreis dankbar, „die Waldbebauung aktiv betreiben.“ Hormel wies auf die Folgeschäden durch den Klimawandel hin, der vor den Toren des Landkreises nicht Halt macht. Dazu sei „vereinzelt auch ein Wandel in den Köpfen vonnöten.“

Viel Wasser nötig

Dass an Ort und Stelle der symbolischen Spendenübergabe die Anpflanzung eine besonders große Herausforderung für die ausführenden Arbeiter gewesen sein muss, konnten alle Anwesenden angesichts des starken Gefälles im Hang nachvollziehen. Ob die Bäumchen nun anwachsen, hat unter anderem damit zu tun, ob das Wetter mitmacht. Es gab schon ähnliche Maßnahmen, bei denen die Pflanzen vertrocknet sind, denn die Jungpflanzen brauchen Wasser.

Feuerwehr greift ein

Zur Frage „Woher bekommen wir im Notfall das Wasser?“ gab Ulrich Bünger der Landkreis-Mitarbeiterin Hormel eine Geschichte mit auf den Weg. Seine Stadt konnte die Feuerwehr gewinnen, damit sie in der Hitze- und Trockenperiode die Jungpflanzen künstlich bewässert. Da vom Landratsamt ein Wasser-Entnahmeverbot aus der in Sichtweite fließenden Nagold ausgerufen wurde, stellte man die Frage, ob in diesem besonderen Fall eine Ausnahme gemacht werden könne. „Nein – das geht nicht,“ wurde ihm mitgeteilt. Hormel bot an, „dass man sich in ähnlichen Fällen in ihrer Abteilung melden sollte, denn es wurden schon solche Ausnahmen gemacht.“