Freibad- oder Pfingstmarktbesuch? Diese Familien hatten sich am Samstag für letzteres entschieden. Foto: Schweizer

Nicht auf dem Pfingstmarkt, sondern auf einem Basar im Orient – so fühlten sich wohl viele Gäste am Samstag beim Bummeln, Einkaufen und Schlemmen in Binsdorf.

Was für ein Kontrast: Während es eine Woche zuvor auf dem Ursulamarkt in Rosenfeld wie aus Kübeln schüttete, brannte die Sonne nun über dem ehemaligen Klosterstädtle erbarmungslos vom Himmel. Ob es für die Traditionsveranstaltung von Vorteil war? Für die Kicker der Spielvereinigung Binsdorf sicherlich, denn ihnen wurde regelrecht die Bude eingerannt. Wohlweislich hatten sie vor dem Rathaus für ausreichend Schattenplätze vorgesorgt – und neben deftigen Leckereien auch viele kalte Getränke, mit und ohne Alkohol, im Angebot.

 

Auf dem Markt ging es dagegen recht ruhig zu, vor allem um die Mittagszeit. Mal eben durchschlendern, das ließen sich vor allem die Einheimischen trotz der Hitze aber dann doch nicht nehmen. Warteschlangen an den Ständen gab es keine, das eine oder andere Geschäft wurde augenscheinlich trotzdem gemacht. Viele Händler lockten mit Schnäppchenpreisen – wenn das nichts nutzte, wurden Unentschlossene freundlich aufgefordert, sich die Angebote doch genauer anzuschauen. Wenn’s möglich war, durfte das eine oder andere Produkt, wie zum Beispiel Brillentücher und Schuhputzmittel, unter fachkundiger Anleitung auch an Ort und Stelle getestet werden.

Umfangreiches Sortiment

Gegenüber dem Vorjahr gab es mehr Verkaufsbunden, und somit war das Sortiment auch umfangreicher. Die Angebotspalette reichte von Haushaltswaren über Geldbeutel, Taschen und Schmuck bis hin zu Seifen und anderem Badzubehör. Die „Renner“ auf jedem Markt, Mandeln, Magenbrot, Brausestäbchen und anderes Schleckzeug, durften ebenso nicht fehlen. Auf rege Nachfrage stießen aber auch das Fleisch und die Wurst vom Warnberghof und dem Binsdorfer Jäger Steffen Sieber.

Zum ersten Mal fand parallel ein Flohmarkt statt. Viele junge Binsdorfer misteten dafür ihre Kinderzimmer und Keller aus. Mit Plastikkisten, Campingstühlen und Klapptischen ausgestattet, boten sie Spielsachen, Kleidung, Bücher und CDs an. Dabei übten sie sich auch im Rechnen, Feilschen und im Umgang mit Kunden, was ihnen sichtlich Spaß machte.

Traditionelle Veranstaltung

Der Pfingstmarkt in Binsdorf hat mittlerweile Tradition. Binsdorf lädt immer am Samstag nach Pfingsten dazu ein – und das schon seit über einem Vierteljahrhundert. Initiiert wurde er vom früheren Ortschaftsrat, besonders Gerhard Mozer hatte sich dafür eingesetzt. „In den Anfangsjahren spielte und bewirtete die Stadtkapelle“, weiß Mozer, der dem Gremium 40 Jahre angehört hat, noch. Unvergessen bleibe auch der „Magenbrot-Mann“ vor der „Krone“.

Auch auf dem Flohmarkt – der erste in Binsdorf – klingelten die Kassen. Foto: Schweizer

Binsdorf ist ein altes Marktstädtchen – 2015 wurde die 700-Jahr-Feier begangen –, und deshalb finden unterm Jahr auch noch vier weitere Jahrmärkte statt. Die Resonanz ist aber meistens sehr bescheiden, was Gerhard Mozer bedauert. Lobend erwähnt er den neuen Ortsvorsteher Andreas Bonaus. Er habe für den Pfingstmarkt eifrig die Werbetrommel gerührt und Händler nach Binsdorf gelockt. Auch sei die Flohmarkt-Premiere Bonaus Verdienst.