Auf der Kurpromenade in Bad Herrenalb waren entlang der Ausstellungsstände viele Besucher unterwegs. Foto: Gegenheimer

Ein vielfältiges Programm hat es beim Pfingstmarkt in Bad Herrenalb gegeben. Nach der langen Pause kamen zahlreiche Besucher auf den Markt.

Bad Herrenalb - Gäste aus der näheren und weiteren Region freuten sich ebenso wie die Beschicker von 50 Ständen, überwiegend mit Kunsthandwerk, die bis aus Nordrhein-Westfalen angereist waren. Wie eine bunte Kette spannten sich die Buden und Zelte von der Klosterscheuer im Klosterareal über den Rathausvorplatz und entlang der Promenade bis zum Kurhaus.

Das Angebot wurde ergänzt um geöffnete Läden, musikalische Auftritte und am Montag die Hüpfburg auf der frühsommerlich grünen Schweizer Wiese. Fast perfekt – wenn da nicht das Schauerwetter gerade am besucherstarken Sonntag gewesen wäre. Immer wieder mussten Schirm und Regenjacke herausgezogen, die Plastikplanen an den Ständen heruntergelassen werden. Doch auch davon ließen sich die Gäste nicht vertreiben.

Einblicke in die Produktion

"Kommt, wir gehen so lange ins Ziegelmuseum", nutzte eine Familie die Regenzeit kreativ. "Neben etlichen Stammbeschickern haben wir diesmal auch zahlreiche neue Aussteller dabei", berichtete Alexandra Roschlau vom Veranstaltungsmanagement der Stadt, "denn manche Älteren unter den Ausstellern haben über die Coronazeit ganz aufgehört." Das angebotene Kunsthandwerk sei besonders hochwertig, etliche Künstler und Handwerker zeigten vor Ort Einblicke in die Herstellung ihrer Produkte. "Und", so Roschlau, "die Atmosphäre samt Rahmenprogramm ist einfach schön".

Tatsächlich war auch den Beschickern die Freude an der Präsentation ihrer Waren anzumerken, wie bei Christel Kling aus Dorsten, die neben Zirbenprodukten vom Öl bis zu Kissen auch Kirigami-3D-Faltschnittkarten im Angebot hatte: "Vor Corona war ich regelmäßig da. Schön, dass das jetzt wieder geht." "Die Leute sind einfach froh, dass was los ist", freute sich auch Familie Huss von der gleichnamigen Hobbykunst aus Freudenstadt, an deren Stand mit Schüsseln, Schalen und Deko aus verschiedenen Hölzern reger Betrieb herrschte.

Gäste aus dem Freiburger Raum

Vorbei an süßen Plätzchen aus der Bretagne, selbstgenähten Babykleidern oder Edelsteinschmuck freute sich Besucherin Karin Lukaschek aus Ettlingen an der Keramikkunst von Frelmati aus Dornhan und berichtete, sie sei ganz entspannt mit der Bahn und dem Neun-Euro-Ticket in die Siebentälerstadt gekommen: "Das macht einen richtig spontan."

Auch aus Karlsruhe und sogar dem Freiburger Raum waren Marktbesucher angereist, genossen neben dem Bummeln eine Pause an der Alb oder im grünen Kurpark. Um dann weiter unter handgemachten Bürsten, kunstvollen Steintrögen oder edlen Schreibgeräten die ganz persönliche Auswahl zu treffen. Upcycling war das Thema, das Ulrike Trolldenier aus Neckartenzlingen in Perfektion präsentierte: Ohrringe und Sterne aus alten Dosen konnten ebenso bei ihr erworben werden wie Taschen, verziert mit einstigen Kaffeepads oder Ketten aus Puzzleteilen. Ähnlich originell, aber mit ganz anderem Handwerkszeug, stellen Peter Bückel und Edeltraut Schlegel aus Ettlingen ihre Fantasyfiguren oder Fahrzeuge her, nämlich mit dem 3D-Drucker. Bestellwünsche wurden gerne vor Ort aufgenommen. Claus-Peter Schwarz aus Pforzheim hatte in diesem Jahr Tiere und kleine Holzlandschaften, vielfach aus Palettenholz, im Angebot, während Luisa Baumann aus Königsbach-Stein ihr Angebot als "Filzen, Nähen, originelle Unterwäsche" umriss und sich freute, "dass ich dabei auch richtig toll mit Leuten ins Gespräch komme."