Zwischen 18 bis 22 Pferde sollen in den Stallungen untergebracht werden. In Anbetracht der genannten Anzahl der Pferde sei dieses Gebiet zu klein, befand das Cresbacher Gremium. (Symbolfoto) Foto: Beatrix Kido – stock.adobe.com

Negatives Votum nach erneuter Beratung. Möglicherweise aber ist dies nicht das letzte Wort.

Erneut befasste sich der Gemeinderat am vergangenen Dienstag mit dem Neubau einer Pferdepension im Längenhart, Cresbach. Diesmal mit negativem Votum für die geplante Pferdepension. Doch möglicherweise ist das nicht das letzte Wort.

Waldachtal - In der vergangenen Woche befasste sich auch der Ortschaftsrat Cresbach mit dem Baugesuch und lehnte das Vorhaben mehrheitlich ab. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass ein Ratsmitglied befangen gewesen sei, erklärte Bürgermeisterin Annick Grassi. Eine Mehrheit der Gegenstimmen sei dennoch festzustellen, außerdem gebe der Ortschaftsrat lediglich eine Empfehlung ab.

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Gemeinderat Christoph Sadzik wollte von Ortsvorsteher Gebhard Weißgerber erfahren, mit welcher Begründung der Bauantrag vom Gremium abgelehnt wurde. An den Gründen habe sich im Vergleich zum ersten Baugesuch nichts geändert, führte Weißgerber aus. Dieser sah ursprünglich den Bau eines Pferdestalls mit zwölf Boxen auf dem Flurstück 297/0 im Längenhart vor, was vom Ortschaftsrat Cresbach abgelehnt wurde.

Unterbringung für 18 bis 22 Pferde

Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben wiederum zu, was von einigen Einwohner im Rahmen der Bürgerfragestunde im September diesen Jahres kritisiert wurde. Im aktuellen Bauantrag wird der Bau von zwei Pferdeställen, eines Löschwasserbehälters, einer Futterraufe, fünf Auto-Stellplätzen, einem befestigten Auslauf, Dachwasserspeicher und Container zur Dunglagerung auf den Flurstücken 297/0, 299/0 und 242/7, im Längenhart beabsichtigt.

Zwischen 18 bis 22 Pferde sollen in den Stallungen untergebracht werden. In Anbetracht der genannten Anzahl der Pferde sei dieses Gebiet zu klein, befand das Cresbacher Gremium. Ebenso sei die Zufahrt über den lediglich geschotterten Feldweg nicht gesichert. Die Zufahrt über den Längenhart werde als kritisch erachtet, da der Weg in den Wintermonaten nicht geräumt werde.

Möglichkeiten zum Ausreiten sind begrenzt

Auch würden bei bis zu 22 Pferden fünf Auto-Stellplätze vermutlich nicht ausreichen, erklärte Weißgerber. Bernd Schittenhelm vertrat die Ansicht, dass der Bauantrag unvollständig sei. Er bemängelte, dass die genaue Anzahl der Pferdeboxen, die Höhe des Stalls sowie Anzahl der Pferde nicht detailliert aufgelistet sei. Die Möglichkeiten zum Ausreiten seien in dem Gebiet begrenzt.

Wenn man von mindestens 18 Pferden ausgehe, so könnte dies einen erhöhten Aufwand in der Instandhaltung der Wege und des Geländes bedeuten, vermutete Schittenhelm. Er plädierte dafür, dass der Bauantrag aufgrund unvollständiger Informationen an den Antragsteller zurückgehen sollte.

Grassi erklärte, dass der Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Dornstetten über die Vollständigkeit des Antrags entscheidet. Hierbei machte Grassi nochmals darauf aufmerksam, dass die Gemeinde lediglich das Einvernehmen erteilt. Sofern der Gemeinderat das privilegierte Bauvorhaben ablehnt, könne der GVV das Einvernehmen der Gemeinde ersetzen. Die endgültige Entscheidung über den Bauantrag liege somit beim GVV.

"Von weiteren Plänen weiß ich nichts"

Schittenhelm machte anschließend darauf aufmerksam, dass der Bauherr scheinbar noch weitere Pläne mit dem Gelände verfolge. Dies habe er anhand einer veröffentlichten Anzeige festgestellt, in welcher unter anderem auch ein Rastplatz erwähnt worden sei. "Von weiteren Plänen weiß ich nichts", antwortete Grassi.

Daraufhin meldete sich Gerd Schedler zu Wort. Er habe langsam den Eindruck, dass die Pläne des Antragsstellers scheibchenweise dem Gremium präsentiert wurden. Die Bauvoranfrage im Januar diesen Jahres habe sich noch auf den Bau von sechs Pferdeboxen bezogen. Im Herbst sei dann die Rede von einem Pferdestall gewesen, wobei nun zwei Pferdeställe errichtet werden sollen. Er habe dem letzten Bauantrag zugestimmt, was er aus heutiger Sicht nicht mehr vertreten könne, argumentierte Schedler.

Friedrich Gerhard machte auf die Pläne des Ortschaftsrats Cresbach aufmerksam, welcher im Längenhart ein Schuppengebiet entwickeln wollte. Bei der Fläche des Bauherrn handele es sich um ein kleines Gebiet, welches zudem in einem schlechten Zustand sei. "Das ist ein Unding, dort so einen Knüppel reinzustellen", betonte Gerhard. Im Gegensatz zum ersten Bauantrag lehnte das Gremium heuer das Vorhaben des Antragstellers mehrheitlich ab.

Sieben Gegenstimmen, vier Enthaltungen und zwei Befürwortungen ergab die Abstimmung des Gemeinderats. "Unter Umständen werden wir dieses Baugesuch vom GVV zurückbekommen", stellte Grassi dem Gremium in Aussicht.