Pfarrer Sven Wegner-Denk steht vor der Georgskirche in Bickelsberg. Er verlässt die Pfarrstelle im Januar. Foto: Ziegler

Für Pfarrer Sven Wegner-Denk beginnt Ende Januar ein neues Kapitel. Er wird die Pfarrstelle in Bickelsberg verlassen und blickt auf zwölf Jahre Pfarrzeit in Bickelsberg und Brittheim zurück.

Rosenfeld-Bickelsberg - Nach etwas mehr als zwölf Jahren ist Schluss für Wegner-Denk. Im Januar wird er die Pfarrstelle Bickelsberg verlassen und in Altshausen, Landkreis Ravensburg, Dekanat Biberach, eine neue Pfarrstelle antreten. Er blickt auf eine "schöne und intensive Zeit" zurück.

Im Oktober 2010 zog Wegner-Denk mit seiner damals schwangeren Frau Elizabeth Denk und seinen drei Söhnen in das Pfarrhaus in Bickelsberg ein. Das vierte Kind, ein Mädchen, erblicke im November das Licht der Welt.

Zukunft des Pfarrhauses ist ungewiss

Schon damals war klar, dass die kleine Pfarrstelle Bickelsberg aufgrund von Sparzwängen der Landeskirche Württemberg nicht ewig bestehen wird. Das 1776 erbaute Pfarrhaus gehört dem Land Baden-Württemberg. Was auf Dauer mit dem Haus passiert, ist bisher unklar.

Die Kirchengemeinden Bickelsberg und Brittheim haben sich im Januar 2020 zu einer Verbundskirche zusammengeschlossen, da die Mitgliederzahlen sinken. Wegner-Denk erklärt, dass dies vor allem am demografischen Wandel liege. Daneben spielen auch Austritte eine Rolle. Allerdings werden diese laut Wegener-Denk meistens von Ereignissen von außerhalb beeinflusst wie zum Beispiel der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in den Großkirchen oder steigenden Kosten. "Do kennat mir vor Ort nenz dazu", so Wegner-Denk.

Kirche soll barrierefrei werden

Ein Projekt, das ihn während seiner Zeit als Pfarrer in Bickelsberg und Brittheim beschäftigt hat, sind die Baumaßnahmen an der Allerheiligenkirche in Brittheim. Diese soll multifunktional als Kirche und als Gemeindehaus nutzbar werden und vor allem das erste öffentliche und völlig barrierefreie Gebäude in Bickelsberg und Brittheim werden. "Ich hätt’ die Maßnahmen gern weiterbegleitet", betont der Pfarrer.

"Ein Christ ist immer im Dienst"

Unter dem Motto "Ein Christ ist immer im Dienst" übte er die üblichen Pfarramtstätigkeiten aus und unterrichtete Schulklassen im evangelischen Religionsunterricht am Progymnasium in Rosenfeld. Besonders froh ist er über die "tolle Zusammenarbeit" mit den Vereinen, den Gemeindegremien, den Nachbargemeinden, den kirchlichen Gemeinschaften und Pater Augusti. "Es war immer klar, wir sind gemeinsam unterwegs", sagt Wegner-Denk.

Wichtig war für ihn, dass beide Gemeinden auf einer Augenhöhe sind und sich gegenseitig ergänzen. Diese Vertrautheit werde ihm an seiner neuen Pfarrstelle fehlen. Er müsse sich erstmal neu einfinden, erzählt er im Hinblick auf die neue Stelle. Der Seelsorger findet es schade, dass der Pfarrer als Figur in den Mittelpunkt gestellt werde, da eine Gemeinde nur funktionieren könne, wenn viele mitmachten.

Nachfolger ist Johannes Köhnlein

Sein Nachfolger, Johannes Köhnlein, wird die Verbundkirchengemeinde Bickelsberg-Brittheim zusätzlich zu seinen Gemeinden Leidringen und Rotenzimmern übernehmen. Wegner-Denk ist sich sicher, "dass die Gemeinden in guten Händen sind" und dass sein Schwerpunkt "Menschen mit Jesus, Gott und untereinander ins Gespräch und zusammen zu bringen", dem er sich in unzähligen Gottesdiensten und Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Art widmete, von Köhnlein weitergeführt werde.

Ganz aus Bickelsberg verschwinden wird die Familie aber nicht. Wegner-Denk und seine Frau haben ein Haus in Bickelsberg gebaut und wollen zurückkehren, sobald sie in Rente gehen.