Das Pfarrhaus in Heiligenzell wurde im Jahr 1905 errichtet. Zur festlichen Übergabe kamen zusammen (von links): Ortschaftsrätin Brigitte Weber, Ortsvorsteher Gerold Kadenbach, Bürgermeister Erik Weide, Lisa Strätz mit Sohn Valentin, David Strätz und Rechnungsamtsleiter Joachim Wagner. Foto: Bohnert-Seidel

Die Familie Strätz aus Heiligenzell hat das Pfarrhaus gekauft. Auf zwei Etagen sollen jeweils vier Senioren ihr neues Zuhause finden.

Im Gebäude war nach dem Auszug von Pfarrer Max Diewald bis ins Jahr 2010 das Pfarrbüro mit Archiv untergebracht. Im Jahr 2011 hat die Gemeinde Friesenheim das Pfarrhaus von der Katholischen Kirchengemeinde Friesenheim gekauft. Von 2017 bis 2020 waren im Gebäude Flüchtlinge untergebracht. Seit fünf Jahren steht es bereits leer. Friesenheims Bürgermeister Erik Weide freute sich am Donnerstagmorgen riesig darüber, das Gebäude nun offiziell übergeben zu können: „Das Pfarrhaus ist für Heiligenzell nicht nur ein sehr geschichtsträchtiges Gebäude, sondern für die Bevölkerung auch ein großes Stück Identität mit ihrem Ort.“ Umso größer ist die Freude über die Übergabe von Bürgermeister und Ortsvorsteher Gerold Kadenbach an die Familie Strätz.

 

Im Pressegespräch betonte David Strätz: „Sehr viele Senioren sind alleinstehend und wünschen sich ein Leben in Gemeinschaft.“ Ihm und seiner Ehefrau Lisa ist es ein Herzensprojekt, das sie beiden mit vereinten Kräften realisieren wollen. „Besser kann es nicht sein“, betonte Bürgermeister Weide. Die Gemeinde selbst könnte eine Einrichtung dieser Art nicht schaffen.

Bürgermeister und Ortsvorsteher stehen hinter dem Konzept

Umso dankbarer sei er für das Engagement von Familie Strätz. Da David Strätz Handwerker ist und vom Fach, wissen sowohl Bürgermeister Weide als auch Ortsvorsteher Gerold Kadenbach das Pfarrhaus in den besten Händen. „Es ist einfach nur mega“, betonte Weide. Den freudigen Worten schloss sich Heiligenzells Ortsvorsteher an: „Ich bin Gott froh, das Haus in so guten Händen zu wissen und dass es einer sinnvollen Nutzung zugeführt wird.“ Nicht nur der Verkauf sei ein Glücksgriff. Zuvor sei der Kauf des Pfarrhauses über die Gemeinde im Jahr 2011 von großer Bedeutung gewesen. Bürgermeister Weide weiß: Jeder andere Investor hätte es kaufen können. Das denkmalgeschützte Gebäude hätte man herrichten müssen, aber im Garten hätten neue Wohnblocks errichtet werden können. Diesen Veränderungen hat der Gemeinderat mit seiner Konzeptvergabe zum Pfarrhaus einen Riegel vorgeschoben. Der Garten bleibt erhalten und die Pläne von Familie Strätz hätten alle überzeugt.

Zwei ernsthafte Bewerbungen und mehrere Anfragen hätten bei Rechnungsamtsleiter Joachim Wagner auf dem Tisch gelegen. Wirklich überzeugt habe das Konzept von Familie Strätz.

In seiner Kernsubstanz bleibt das Pfarrheim so erhalten

Im Grunde bleibt das Pfarrhaus in seiner Kernsubstanz so erhalten, wie es die Heiligenzeller kennen. Die Fenster werden saniert. Lediglich neuere Fenster werden herausgenommen und durch Nachbildungen gemäß der Historie neu gemacht. Auch die Fensterläden werden saniert.

Ins Dachgeschoss beabsichtigt langfristig, die sechsköpfige Familie einzuziehen. Das Gartengrundstück bleibt so erhalten wie es ist. Nicht umgesetzt wird ein Weg, der früher einmal angedacht war als Fußweg von der Kirche zum Friedhof, zwischen dem Pfarrhaus und dem Weg zum Friedhof. Dieser Fußweg soll künftig auf westlicher Seite der Kirche verlaufen und ins künftige Neubaugebiet führen.

Kosten

Das Gebäude wurde für 425 000 Euro an Familie Strätz verkauft. Das Gelände umfasst 1600 Quadratmeter. Die Familie erhielt Fördermittel in Höhe von 65 000 Euro über das Programm „Entwicklung Ländlicher Raum.“