Ein ganz neues Bild soll die Kirchenstruktur in der Raumschaft Triberg in Zukunft abgeben. Foto: Börsig-Kienzler

"Kirchenentwicklung 2030" – ein Thema, das die katholische Kirche in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen wird. Und das wohl schon weit vor 2030 zumindest in der Erzdiözese Freiburg Realität werden soll, wie der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gerold Sandner in einem Vortrag zu diesem Projekt in jüngster Pfarrgemeinderatssitzung betonte.

Triberg - Sandner führte aus, dass bereits im März 2022 die diözesane Pastoralkonferenz stattfinden werde, bei der Delegierte von Gemeinden und kirchlichen Initiativen sowie Priester und die Kirchenleitung die nächsten Weichenstellungen einläuten werden. Letztendlich entscheide dann Erzbischof Stephan Burger über weitergehende Schritte.

36 Großpfarreien sollen Impulse geben

Bis 2025 sollen sich anstelle der bisher 224 Seelsorgeeinheiten, die bereits mehrere ehemalige Pfarreien vereinen, insgesamt 36 Großpfarreien zwischen Odenwald und Bodensee bilden. Von diesen sollen vor Ort kreative Ideen und Impulse ausgehen. An der Spitze dieser Großpfarreien werde ein leitender Pfarrer stehen, der Aufgaben und Verantwortungen delegiere, so Sandner. Auf der Ebene der heutigen Pfarreien ermutige die Kirchenleitung zu neuen Führungskonzepten, ausdrücklich erwünscht seien Ehrenamtliche. In jeder Pfarrei sollen mehrere Gemeindeteams entstehen, die den kirchlichen Alltag vor Ort tragen.

Ballast abwerfen

Seelsorger wie Pfarrer, Pastoral- und Gemeindereferenten oder Diakone sollen wie andere Hauptamtliche und ehrenamtlich Engagierte von Verwaltungs- und Finanzfragen entlastet werden. Daher soll in jeder neuen Pfarrei eine hauptamtliche Geschäftsführung eingerichtet werden. Diese solle dann dem leitenden Pfarrer und einem neuen, mit Finanzexperten besetzten Aufsichtsrat rechenschaftspflichtig sein.

Jede der Großpfarreien soll ein zentrales Pfarrbüro als Informations- und Anlaufstelle erhalten, neben den gewachsenen Strukturen vor Ort, wo es wie bisher "Außenstellen" in den Seelsorgeeinheiten geben soll. Aufgrund der stetig kleiner werdenden Zahl an Priestern, aber auch Katholiken, stehe die Erzdiözese Freiburg mit diesen Gedankengängen nicht alleine – die Zukunftsplanungen liefen bundesweit in diese Richtung, so Sandner.

Konkrete Planung vor Ort

Angedacht sei eine Großpfarrei mit den Seelsorgeeinheiten "Maria in der Tanne", Bregtal, St. Georgen-Tennenbronn, An der Eschach, Villingen sowie "Zwischen Brigach und Kirnach", mit insgesamt rund 50 000 Katholiken. "In Großstädten können diese Großpfarreien auch mal 100 000 Gläubige und mehr umfassen", wusste Sandner. Derzeit laufe noch die Phase eins, doch bereits im kommenden Jahr geht es in die zweite Phase. Und voraussichtlich bereits 2025 sollen dann die Großpfarreien Wirklichkeit sein.