Die evangelische Pfarrerin Anja Forberg freut sich auf ihren Dienstantritt in Rottweil. Foto: Forberg

Anja Forberg ist Pfarrerin, 29 Jahre alt und in Renningen-Malmsheim bei Leonberg aufgewachsen. Im März tritt sie bei der evangelischen Kirchengemeinde Rottweil die Nachfolge von Esther Kuhn-Luz auf der Pfarrstelle Rottweil West an.

Rottweil - Mit ihrer Familie wird sie im Februar ins Bühlinger Pfarrhaus einziehen. "Ich freue mich schon sehr auf Rottweil. Wir haben uns die Stadt bereits angeschaut und finden sie wunderschön. Wir haben uns regelrecht in Rottweil verliebt. Auch die Umgebung und die Weitläufigkeit gefällt uns sehr gut", schwärmt Anja Forberg von ihrer neuen Wirkungsstätte, die zugleich ihre erste Pfarrstelle nach dem Vikariat ist.

"Unständiger Dienst" sagt man dazu. "Man könnte auch sagen, dass es sich hier um eine Art Probezeit handelt", erklärt sie Theologin. Dieser "Unständige Dienst" dauert drei Jahre, dann besteht aber die Möglichkeit, sich erneut auf die Stelle zu bewerben und am Ort zu bleiben, erklärt sie weiter.

Eine Bauchentscheidung

Rottweil sei eine Bauchentscheidung gewesen, gibt Anja Forberg zu. Die Stellenbeschreibung habe sehr interessant geklungen. "Und dass wir hier ein Team sind, das ist sehr verlockend. Kollegen, beziehungsweise Kolleginnen zu haben, ist mir wichtig, zumal ich ja noch Berufsanfängerin bin", so Forberg.

Nach dem Abitur hat Anja Forberg Freiwilligendienst in Dresden geleistet und anschließend in Leipzig, Tübingen und Jerusalem Theologie studiert. "Besonders das theologische Studienjahr in Israel und Palästina hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Hier konnte ich einen Blick auf das Leben in einer religiös und kulturell enorm spannungsvollen Gesellschaft werfen. Das hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, unterschiedliche Menschen mit ihren Perspektiven zu hören und nicht vorschnell zu urteilen", erzählt sie.

Ein offenes Ohr

Anderen aufmerksam zuzuhören sei für sie Voraussetzung für ein gutes Miteinander in Kirche und Gesellschaft – "und natürlich auch für meinen Beruf als Pfarrerin. Es ist mir ein Herzensanliegen, dass wir als Kirche den Kern unserer Botschaft nicht aus den Augen verlieren und damit in einer Welt voller Widersprüche offenen Herzens auf alle Menschen zugehen. Mich beschäftigt die Frage, wie wir als Kirche unseren Glauben heute noch verständlich machen und damit aktiv unsere Gesellschaft mitgestalten können", sagt sie.

In ihrer Freizeit ist Anja Forberg mit ihrem Mann und der dreijährigen Tochter gern bei ausgedehnten Spaziergängen in der Natur anzutreffen. "Wir werden bald beginnen, die Umgebung von Rottweil zu erkunden", kündigt sie an. Fehlen dürfen aber auch nie ein Stapel spannender Bücher, Musik und eine gute Tasse Kaffee. "Ich bin sehr gespannt darauf, Rottweil und die Menschen kennenzulernen."  Der Begrüßungsgottesdienst für Anja Forberg findet am Sonntag, 5. März, ab 9.30 Uhr in der Predigerkirche statt.