Munter und fröhlich ging es bei der Investitur von Pfarrer Philipp Haas zu: Beim „Haasencasting“ schwenkten er und seine Familie ihre Fähnchen, wenn eines der Statements auf sie zutraf. Foto: Gerstenecker

Die Vakanz im Pfarramt Tieringen ist vorüber: Pfarrer Philipp Haas ist im Rahmen eines Festgottesdienstes in sein Amt eingeführt und von der Gemeinde willkommen geheißen worden.

Zahlreiche Besucher waren zur Investitur von Pfarrer Philipp Haas in die Tieringer Kirche gekommen, die vom Posaunenchor Tieringen-Oberdigisheim und dem Kirchenchor Tieringen musikalisch umrahmt wurde. Thomas Müller hieß den neuen Seelsorger namens des Kirchengemeinderats willkommen und bekundete seine Freude darüber, dass die Zeit der Vakanz nun vorüber sei.

 

Dekan Beatus Widmann zitierte in seinen Begrüßungsworten aus dem Psalm 31 – „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ – und verwies auf die Interpretationsmöglichkeiten bezüglich der Alblandschaft, für die sich ja auch die Stuttgarter – Haas stammt aus der Landeshauptstadt – begeisterten. Widmann wünschte Haas Mut und Weitblick und überreichte ihm ein mit dem bekannten Lutherwort beschriftetes Sockenpaar: „Hier stehe ich und kann nicht anders.“

Gebürtiger Stuttgarter, Familienvater und VfB-Fan 

Philipp Haas stellte sich den Kirchenbesuchern als gebürtiger Stuttgarter und VfB-Fan vor. Studiert hat er in Tübingen, Bern und Rom; danach führte ihn sein Weg nach Ludwigsburg und Schwäbisch Hall. Freimütig gab er zu, dass er an seinem schwäbischen Dialekt „noch arbeite“. Seine Frau, die aus Laufen stammt, hilft ihm dabei. Die beiden haben zwei Töchter – Greta ist drei, Luisa ein Jahr alt – und wandern gerne, wie Haas bekannte. Sie dürften also auf dem Heuberg gut aufgehoben sein.

Glücklich einen früheren Weggefährten nach 20 Jahren wiederzusehen, war Pfarrerin Eveline Günther von der Kirchengemeinde Engstlatt-Auf Schmiden. Sie überreichte Philipp Haas ein Schiff als Geschenk: Es möge, so ihr Wunsch, ihn und die Gemeinden Tieringen und Oberdigisheim gut durch die stürmischen Zeiten bringen.

Auf die aktuell unruhige Lage verwies auch Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft in seiner Rede. Er hoffe, dass Haas seinen Gemeindegliedern in diesen Zeiten Kraft und Mut geben und ein Anwalt der Menschen sein könne und wünschte ihm dafür Gottes Segen.

Kathrin Ettwein schloss sich diesen Wünschen an – „Möge Gott ihren Weg begleiten“ – und verwies auf die enge Verbindung zwischen Hausen am Tann und Tieringen. Friedemann Tröger überbrachte die Grüße der Süddeutschen Gemeinschaft samt einem Menora Leuchter, Bruno Lachmann die der evangelischen Kirchengemeinde Meßstetten. Er wünschte Haas einen guten Start.

„Haasencasting“mit Signalfähnchen

Für frischen Schwung sorgte Bernhard Deyhle vom Stammtisch „Kirche + Vereine“ mit seinem „Haasencasting“. Jedem Mitglied der Familie Haas gab er ein Fähnchen, die sie im Falle der Zustimmung schwingen sollten. Tieringen hat etliche Vereine – haben die Mitglieder der Familie Haas Turnschuhe? Sind sie teamfähig? Musizieren sie? Und fahren sie gerne Bus? Bei letzterer Frage schwenkten alle Familienmitglieder ihre Fahnen – dumm nur, meinte Deyhle, wenn der Bus zum Spiel von Bayern München fahre und der Pfarrer VfB-Fan sei. Aber auch dafür werde sich bestimmt eine Lösung finden.

Launig begrüßte der katholische Pfarrer Shibu Vincent Pushpam den neuen Kollegen: Haas könne ihn gerne im Pfarrhaus in Ratshausen besuchen, wenn ihm die Frauenpower im eigenen Haus mal über den Kopf zu wachsen drohe. „Ich wohne allein“. Abschließend bot dem Tieringer Amtsbruder eine gute Zusammenarbeit an und überreichte ihm als Geschenk einen Korb mit indischen Gewürzen.