Hatten sie sich farblich abgestimmt? Wolfgang Held, Anne und Marco Held sowie Dieter Bischoff (von links). Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Feierstunde: Realschulleiter Marco Held in sein Amt eingesetzt / Roland Kaiser ist sein Stellvertreter

Mit einem "Welcome Mister Held" und einem passenden Song begrüßten die Sechstklässler ihren neuen Schulleiter Marco Held. Er hatte zu Schuljahresbeginn die Leitung der Realschule in Pfalzgrafenweiler übernommen. Mit einer Feierstunde wurde er in sein Amt eingeführt.

Pfalzgrafenweiler. Für Wolfgang Held, Leiter des Staatlichen Schulamts Rastatt, war es ein Idealfall, dass mit Marco Held, der bereits am 1. August zum Schulleiter bestellt worden war, jetzt auch – mit Roland Kaiser– die Stellvertreterstelle besetzt ist. Mit Gedanken zum Berufsbild eines Schulleiters stellte er die elementar wichtige, wenn nicht sogar wichtigste Rolle an einer Schule in den Vordergrund: Pädagoge und Führungskraft zugleich seien in dieser verantwortungsvollen Position gefordert, die durch einen kooperativen Führungsstil geprägt sein sollte.

Zur Biografie von Marco Held, der mit ihm nicht verwandt ist, ging der Schulamtsleiter insbesondere auf das Aufstiegstempo ein, das dem neuen Realschulleiter in der Vergangenheit zu schnell war. Er hatte in Waldenbuch nach kurzer Zeit als stellvertretender Schulleiter die Rektorenstelle übertragen bekommen, wollte sich aber lieber langsam dorthin entwickeln.

Der Trubel war ihm fast schon unangenehm

So kam er 2017 nach Pfalzgrafenweiler als Stellvertreter, wurde über ein komplettes Schuljahr von seiner Vorgängerin Angela Zepf eingearbeitet und hat nach ihrem Weggang in diesem Sommer die Leitungsstelle nach breiter Zustimmung durch die Schulkonferenz übernommen. Wegen der neunmonatigen Stellenbesetzungssperre hat er jedoch bisher keine Urkunde erhalten.

Für Bürgermeister Dieter Bischoff ist die Position des Schulleiters wichtig für Schule und Gemeinde, ähnlich wie die eines Gemeindeoberhaupts. Er ist froh über die schnelle Besetzung und den reibungslosen Übergang und sieht in Marco Held den Richtigen, der aufgrund seiner Qualifikation, salopp formuliert, den "Laden Schule zusammenhält". Bischoff signalisierte die volle Unterstützung seitens der Gemeinde. Dass Pfalzgrafenweiler seinen neuen Schulleiter "nicht im Regen stehen lässt", symbolisierte eines der mitgebrachten Geschenke – ein Regenschirm.

In den Grußworten freute sich der geschäftsführende Schulleiter Uwe Kretzschmer auf eine weiter gute Zusammenarbeit mit Marco Held. Er legte ihm aktive Pausen ans Herz. Die Vertreterin des Personalrats, Karoline Dettling, dankte dem neuen Schulleiter dafür, dass er in Zeiten vieler Veränderungen dieses Amt angetreten hat. Neben dem stellvertretenden Elternbeiratsvorsitzenden Hans-Peter Rothfuß überbrachten auch die Schülersprecher Pia Mast und Tom Merklinger Willkommensgrüße.

Für das Kollegium sprach Benjamin Finkbeiner darüber, dass 160 Schulleiterstellen nicht besetzt sind und dass den Rektoren oft zu wenig Zeit für Leitungsaufgaben verbleibe. Marco Held wünsche er Leidenschaft an der Sache, Verantwortungsgefühl und das nötige Außenmaß sowie ein gutes Gespür dafür, was machbar ist. Dabei dürfe der Schlüssel fürs Abschalten nicht verloren gehen, damit über lange Jahre die "Work-Life-Balance" stimme.

Die Rede von Marco Held war davon geprägt, dass ihm der Trubel um die Einsetzungsfeier fast schon unangenehm war, weil viel Aufwand und Vorbereitungsarbeit dafür investiert wurde. Für den 36-jährigen verheirateten Vater einer Tochter und demnächst eines Babys in der Familie sind die Arbeit mit den Kindern und das Vertrauen sowie der Vertrauensvorschuss dafür, insbesondere von den Eltern, besonders wichtig.

Mit seiner Familie lebt er im Gäu

Marco Held betonte, dass er sich nach einem Jahr als Konrektor darüber im Klaren ist, dass es für ihn keinen geeigneteren Ort als Pfalzgrafenweiler zum Arbeiten gibt. Sein Dank galt seiner Vorgängerin Angela Zepf, die ihm eine gut funktionierende Schule überlassen hat, und der Sekretärin Bettina Krzyzanowski-Noe, die ihn allumfassend unterstützt. Auch die guten Rahmenbedingungen, die seitens des Schulträgers und des Schulamts vorhanden seien, lobte Held. Er hatte bisher im städtischen Umfeld gearbeitet, der ländliche Raum hat ihn bereits angenehm beim Schulfest überrascht. Mit seiner Familie lebt er im Gäu. Seine Frau Anne sowie seine Tochter und die Schwiegereltern hatten ihn zur Amtseinsetzung in die Festhalle Pfalzgrafenweiler begleitet.

Gleichzeitig stellte sich Roland Kaiser vor, der seit 1. Oktober stellvertretender Schulleiter ist. Er moderierte die Feierstunde in der Festhalle. Tabea Rack am Klavier und Jennifer Kröhner auf dem Akkordeon umrahmten die Amtseinsetzung musikalisch. Mit einem Bändertanz traten Schülerinnen der 9. und 10. Jahrgangsstufe auf die Bühne.

Die vielen Gäste, darunter ehemalige Kollegen und Schulleiter aus benachbarten Gemeinden, begegneten sich im Anschluss, um mit Marco Held das Glas zu erheben.