Bislang haben Radfahrer zwischen Durrweiler und dem Sportgelände nur Platz auf der Landstraße. Das soll sich nun ändern. Der Streckenabschnitt hat es auf die Prioritätenliste des kreisweiten Radverkehrsplans geschafft. Foto: Eberhardt

Pfalzgrafenweiler will drei neue Radwege. Erneuter Antrag für Weg entlang der alten Poststraße.

Pfalzgrafenweiler - Mit zwei Strecken hat es die Gemeinde Pfalzgrafenweiler auf die Prioritätenliste I des Radverkehrsplans im Landkreis geschafft. Für eine abgelehnte dritte Trasse möchte die Gemeinde erneut einen Antrag stellen. Bevor der Radverkehrsplan auf Kreisebene festgezurrt wird, haben die Gemeinden Gelegenheit, Stellung zur Prioritätenliste zu nehmen. Und im Gemeinderat Pfalzgrafenweiler nahm man diese Chance ernst: "Wir sind eine der ersten Gemeinden, die sich darum kümmert", betonte Bürgermeister Dieter Bischoff nicht ohne Stolz.

Zwei neue Radwege sind der Gemeinde schon mal sicher. Einer davon entlang der B 28 von Dornstetten über Pfalzgrafenweiler nach Altensteig. Diese Strecke gilt bislang als eine Art Rennstrecke für Autofahrer. Kurt Kirschenmann (SPD) hatte denn auch seine Zweifel, ob eine direkt daneben liegende Trasse für Radfahrer so freudebringend wäre. Bürgermeister Dieter Bischoff sah jedoch keine Probleme – in Bayern und Österreich seien Radwege neben Bundesstraßen eine bewährte Praxis.

Ein zweiter Radweg soll zwischen Durrweiler und Cresbach entstehen, wo ein Streckenabschnitt zwischen Ortsende Durrweiler und Abzweigung Sportplatz gebaut werden soll. Bislang müssen sich Radfahrer dort die Landstraße mit Autos teilen. Doch jetzt ist das Vorhaben im Radwegeförderprogramm des Landes aufgenommen, auch ein Planentwurf liegt bereits vor. Die Kosten des 130.000 Euro teuren Abschnitts trägt das Land Baden- Württemberg, die Gemeinde hingegen übernimmt die erforderliche Gehwegverlängerung um 30 Meter. Mit 5000 Euro wurde die Maßnahme veranschlagt, 20.000 Euro sind dafür im Haushalt eingestellt. Außerdem zeichnet die Gemeinde künftig für den Unterhalt des Geh- und Radwegs verantwortlich. Läuft alles nach Plan, soll der Abschnitt noch in diesem Jahr fertig werden.

Land erachtet Verbindung als nicht notwendig

Kein Erfolg war bislang dem Radweg vom Gewerbegebiet Schornzhardt nach Bösingen und Egenhausen beschieden. Die Trasse liegt auf einem Abschnitt der sogenannten alten Poststraße zwischen Stuttgart und Kehl. Der Radweg selbst sollte auf der südlichen Seite der L 353 als Parallelweg entstehen und unter anderem die gefährliche Querung beim Übergang "Kämpertle" überflüssig machen. Der Streckenabschnitt würde eine Länge von rund 750 Metern umfassen, die Gesamtkosten für die Umsetzung beziffert die Gemeinde auf rund 240.000 Euro.

Das Land erachtet diese Verbindung allerdings als nicht notwendig. Es seien bereits Radwege im Raum Bösingen vorhanden, argumentiert das Regierungspräsidium. In Pfalzgrafenweiler will man dennoch nicht locker lassen. Mit einem erneuten Antrag soll auch der Weg entlang der alten Poststraße auf die Prioritätenliste gebracht werden. Adolf Gärtner (FWV) schlug außerdem vor, den Weg über den Egenhäuser Kapf nach Nagold hinab zu verlängern und so einen Höhenradweg zu schaffen. Das Gremium stimmte sowohl dem erneuten Antragsversuch als auch der Erweiterung der Streckenführung einhellig zu.

Johannes Leipold (CDU) machte sich allerdings seine Gedanken: Was wäre, sollte das Land den dritten Radweg abermals ablehnen? Eine Umsetzung alleine auf Gemeindekosten lehne er strikt ab. Bürgermeister Bischoff wollte sich jedoch darüber noch nicht den Kopf zerbrechen. Er konnte sich vorstellen, dass die Höhenradweg-Idee über den Egenhäuser Kapf nochmals einen positiven Impuls im Förderantragsverfahren geben könnte: "Wir probieren es einfach noch mal."