Freuen sich über die ersten beiden Elektro-Zapfsäulen und den Startschuss ihres Car-Sharing-Projekts in Pfalzgrafenweiler: Vorstände und Aufsichtsratsvorsitzende der WeilerWärme eG, die Mitglieder des Arbeitskreises Elektro-Mobilität sowie die Vertreter der Sozialstation und der DRK-Landessanitätsschule als erste Nutzer Foto: Sannert

"WeilerWärme" nimmt zum 1. Juli erste Elektro-Tankstellen in Betrieb.  Ziel der Vorstände: Zweitwagen ersetzen.

Pfalzgrafenweiler - Mit neun Elektro-Autos und sechs Elektro-Fahrrädern startet die WeilerWärme eG zum 1. Juli ihr Car-Sharing-Projekt in Pfalzgrafenweiler. Mit der Inbetriebnahme der ersten beiden Elektro-Tankstellen fiel jetzt schon der Startschuss.

Auf dem Parkplatz zwischen Rathaus und Sozialstation stehen die beiden Säulen, die die Elektro-Fahrzeuge der Genossenschaft ab sofort über ein Kabel mit Strom versorgen können. Jeweils zwei weitere Elektro-Tankstellen sollen in den nächsten Wochen auf dem Marktplatz, beim Gemeinschaftshaus Im Lehnle und bei der DRK-Landessanitätsschule dazu kommen. Weitere Zapfsäulen sind in den Gewerbegebieten und im Zentrum geplant. Ziel der WeilerWärme eG ist es, ein flächendeckendes E-Tankstellen-Netz in Pfalzgrafenweiler aufzubauen.

Die neun Elektro-Autos vom Kleinwagen über Mittelklassewagen bis zur Limousine, die E-Fahrräder und ergänzend dazu Elektro-Roller werden bei den E-Zapfsäulen bereit stehen. Wer eines davon mieten möchte, muss sich zunächst bei der WeilerWärme registrieren lassen und dazu im Büro Im Lehnle 15 eine Führerscheinkopie vorbeibringen und eine Nutzungsordnung unterschreiben. Erst dann erhält er für das Online-Buchungsportal seine Kundennummer samt Passwort. Das gebuchte Fahrzeug kann der Nutzer zur vereinbarten Zeit am gewünschten Platz abholen. Den Fahrzeugschlüssel findet er in einem Schlüsselkasten vor, der sich nur mit dem Code öffnen lässt. Nach der Fahrt muss dann alles wieder an seinen Ausgangspunkt zurück.

Ausgearbeitet haben dieses System die Mitglieder des Arbeitskreises Elektro-Mobilität, zu denen Laura Collins, Alfred Schulz, Karl-Heinz Krimmer, Eckhard Nitschke und Karl Theurer gehören. Gemeinsam mit den Aufsichtsratsvorsitzenden der WeilerWärme eG, Frank Nitschke und Reinhold Möhrle, der zugleich Geschäftsführer der Sozialstation Pfalzgrafenweiler, Waldachtal und Grömbach ist, mit deren stellvertretender Pflegedienstleiterin Kerstin Bretschneider und Bernd Moser vom DRK haben sie die ersten beiden Elektro-Tankstellen offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Dass sie bei der Sozialstation stehen, ist kein Zufall. Denn die Einrichtung wird künftig vier der Fahrzeuge für ihre Krankenfahrten nutzen. Für zwei weitere hat die DRK-Landessanitätsschule zeitweise Bedarf angemeldet. Die Vorstände der WeilerWärme eG, Klaus Gall und Siegfried Neub, sind bereits mit weiteren Firmen in der Gemeinde im Gespräch und werden, wenn es die Nachfrage erfordert, die Elektro-Fahrzeugflotte weiter ausbauen. Denn das Ziel der Genossenschaft ist es nicht nur, den eigenen Strom zum Aufladen der Fahrzeuge und damit selbst besser zu nutzen. Mit einem zweigeteilten Tarif für die Fahrzeugmiete lässt sie ihren Mitgliedern einen direkten Vorteil zukommen, ganz so, wie es dem Genossenschaftsgedanken entspricht. Mit dem Car-Sharing-System wird gleichzeitig die Umwelt geschont, da sich die Kunden immer genau das Fahrzeug aussuchen können, das sie gerade benötigen, ganz gleich, ob es der Kleinwagen für eine Besorgung oder eine Limousine für eine Familienausfahrt ist.

Ziel der Vorstände: den Zweitwagen ersetzen

Klaus Gall und Siegfried Neub sind sich sicher: "Fahrzeuge teilen ist günstiger!" Denn während ein Fahrzeug bei 10 000 gefahrenen Kilometern im Jahr pro Stunde 8,50 Euro an Kosten verursacht, sind es beim Car-Sharing ganze 4,20 Euro. Für die beiden Vorstände der WeilerWärme eG ist das Ziel deshalb klar definiert: "Wir wollen den Zweitwagen ersetzen.".

Für die Zukunft könnten sie sich auch vorstellen, dass es andersherum läuft. Dann hätte jeder Haushalt ein Elektrofahrzeug mit einer Reichweite bis zu 150 Kilometern für die kleineren Strecken im Alltag und könnte für den Urlaub ein konventionelles Fahrzeug für Langstrecken anmieten.

Bis dahin muss sich die Genossenschaft allerdings mit der kleinen Lösung zufrieden geben. Vom Bundesumweltministerium wird ihr Car-Sharing-Modell jedenfalls mit einem monatlichen Zuschusses bis Ende 2015 quasi als Starthilfe gefördert.

Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich unter www.weilerwaerme.de informieren oder zu einer von drei Veranstaltungen am 1. und 31. Juli jeweils ab 19 Uhr oder am 18. Juli ab 19.30 Uhr im Gemeinschaftshaus Im Lehnle kommen.