Besuch im "Schwanen" (von links): Katrin Schindele, Andreas und Matthias Ziefle, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Xenia Kübler, Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Grömbach, Pfalzgrafenweiler, Wörnersberg. Foto: CDU Foto: Schwarzwälder Bote

Wahlkampf: Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch besucht Andreas und Matthias Ziefle im "Schwanen" in Kälberbronn

Pfalzgrafenweiler-Kälberbronn. Wie die Verzahnung von Gastronomie und Landwirtschaft aussehen kann, schaute sich die parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch, im "Schwanen" in Kälberbronn auf Einladung des CDU-Kreisverbands und der Landtagskandidatin Katrin Schindele an.

Die beiden Brüder und Inhaber des Hotels mit zugehörigem Bauernhof Andreas und Matthias Ziefle erörterten auf einem kleinen Rundgang die Schwierigkeiten und Probleme, die auch wegen der Corona-Krise vorherrschen, so der CDU-Kreisverband in einer Mitteilung. "Wir brauchen dringend Perspektiven, einen Hotelbetrieb von heute auf morgen wieder hochfahren geht einfach nicht, das braucht Vorlaufzeit", so der Wunsch von Andreas Ziefle, der sich hauptsächlich um die Landwirtschaft kümmert.

"Wir in der Hotellerie und Gastronomie bedienen die Spaßgesellschaft, daher war es auch um so leichter, unsere Betriebe einfach zu schließen", sagte Matthias Ziefle, der als gelernter Koch den Hotelbetrieb leitet. Baustellen oder gar die Discounter zu schließen, das ginge nicht so einfach. Ob es dort enge Kontakte gebe, das schere niemanden. Besonders bitter sei es, dass die rund 30 Angestellten nun schon seit Monaten in Kurzarbeit seien, einige hätten aus finanziellen Gründen schon den Job gewechselt. "Uns fehlen hin wie her die Fachkräfte, da ist es umso schwieriger, wieder Personal zu bekommen", sagte der Hotelier. Die viel gepriesene Mehrwertsteuersenkung bringe auch erst etwas, wenn der Betrieb geöffnet ist. Besonders hart treffe es auch die Zulieferer, die von der Hotellerie abhängig seien. "So können wir nicht weitermachen, wir werden langsam unruhig", betonte Andreas Ziefle.

Die Staatssekretärin lobte das Konzept Hotel und Bauernhof. "Es sind gerade solche Betriebe, die wir in der Region brauchen, die ihre eigenen Produkte vermarkten und so die Regionalität stärken", sagte Gurr-Hirsch. Sie wolle sich bei den zuständigen Stellen dafür einsetzen, dass auch eigene Produkte bei der Vergabe von Gütesiegeln wie etwa bei der Kampagne "Schmeck den Süden" berücksichtigt werden.

Rund 80 Kühe und Rinder

Der Betrieb der Ziefles ist seit 1735 im Familienbesitz. Nach dem großen Brand der Stallungen 2014 wurde, teilweise mit Leader-Fördermitteln, eine Erlebnisgastronomie mit Einblick in den Stall errichtet. "Wir möchten den Menschen die Landwirtschaft näherbringen und ihnen einen Einblick in unsere Arbeit geben", erklärte Andreas Ziefle. Das Fleisch der 80 eigenen Kühe und Rinder wird direkt an den Endverbraucher verkauft, der eigene Apfelsaft ausgeschenkt. Neben Gänsen, Schweinen, Ziegen und Hasen gehören auch Pferde und Kutschfahrten zum Hof. "Unsere Gäste und besonders die Kinder haben viel Spaß, die Tiere anzuschauen. Uns ist es wichtig, dass das Gesamtkonzept stimmt", machte Ziefle deutlich.

Wegen der abgeschiedenen Lage sei eine gute Beschilderung wichtig. Hier sprachen die Ziefle-Brüder von nicht ganz einfachen Verhandlungen und wünschten sich mehr Unterstützung der Behörden.

Gurr-Hirsch bescheinigte dem Betrieb, einen großen Anteil daran zu haben, dass auch Familien einen schönen Urlaub auf dem Land verbringen können. Insbesondere die Regionalität hob sie hervor und betonte, wie wichtig es für Kinder sei, einen Einblick in Ernährungsfragen und in landwirtschaftliche Produktion zu bekommen. Der in den Schulen eingeführte Ernährungsführerschein sei ein erfolgreiches Modell.