Ob Frisbee, Trampolinsprünge mit Ballwurf oder Dart – die Disziplinen bei der Schulolympiade waren vielseitig. Foto: Frank

Junge Sportler machen "Berg- und Talfahrten" und "fliegen" auf Skiern aus Teppichfliesen. Svenja Würth ist Star-Gast .

Pfalzgrafenweiler - In gut zwei Wochen beginnen die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Die teilnehmenden Sportler sind Profis – ob im Ski Alpin, Eiskunstlauf oder Curling. Die Teilnehmer der Schulolympiade im Landkreis Freudenstadt hingegen mussten Allrounder sein: Dart, Frisbee, Badminton, Sprints und sogar "Skiflug" standen auf dem Programm.

Bereits zum sechsten Mal konnte Lars Waffenschmidt, Schulleiter der Werkrealschule, jede Menge aufgeregte Schüler in der Sporthalle in Pfalzgrafenweiler begrüßen. 21 Schulteams maßen sich dieses Jahr in den unterschiedlichen Disziplinen.

Waffenschmidt sorgte mit seiner Moderation dafür, dass auch die Zuschauer auf der Tribüne ihren Spaß hatten. "Wollt ihr die Teams sehen?", fragte er. Als die erste Antwort noch etwas verhalten war, forderte er: "Das geht noch lauter!" Ging es dann auch, und die Einlaufzeremonie konnte beginnen. Jeweils ein Sportmentor führte mit einem Schild mit dem Namen der Schule sein Team an. Auch das olympische Feuer und eine Flagge mit den olympischen Ringen wurden in die Halle getragen.

Waffenschmidt begrüßte anschließend mehrere Ehrengäste, darunter den Schirmherrn, Landrat Klaus-Michael Rückert. Rückert freute sich, dass aus fast allen Gemeinden des Kreises und von allen Schularten Teilnehmer vertreten seien. Der olympische Gedanke "Dabei sein ist alles" gelte auch im Kleinen, im Lokalen im Kreis Freudenstadt. Rückerts Dank galt vor allem Waffenschmidt als Hauptorganisator, aber auch allen Sportlehrern, die Schüler für den Sport begeistern. "Ich erkläre die Olympischen Spiele für eröffnet!", schloss Rückert seine Rede.

Bevor es in den einzelnen Disziplinen losging, präsentierten noch vier neu Neuntklässlerinnen der Realschule Pfalzgrafenweiler ihren Bändertanz. Waffenschmidt erklärte auch nochmal die Regeln: An jeder Station dürfen acht Schüler, vier Jungs und vier Mädchen, um die Punkte kämpfen. Darunter muss immer ein Fünftklässler sein. Dann folgte die Aufwärmgymnastik für alle mit Dehnen, Hampelmännern und weiteren Übungen.

Sackhüpfen trifft auf Dart

Schnell verteilten sich die Teams an ihre Stationen. Vor der eigentlichen Wertung blieb immer noch etwas Zeit zum Üben. Beim "Turmbau" hüpfte ein Schüler mit einem Sack zu einem Haufen Holzklötzen, nahm einen und hüpfte mit dem Sack zurück. Zwei "Erbauer" errichteten aus den Klötzen einen Turm. Frisbees wurden zwischen Schülern, die auf kleinen Kästen standen, hin und her geworfen. Allerdings musste jeder Schüler dem Frisbee "nachlaufen" und sich am nächsten Kasten anstellen. Bei der "Berg- und Talfahrt" mussten zwei Schüler – sich an den Händen haltend – einen Hindernisparcours überqueren. Dabei musste jeder Schüler auch einen Ball tragen und diesen am Streckenende überqueren. Auch musste während eines Sprungs vom Trampolin ein Ball gefangen werden und "blind" Badminton über eine Weichbodenmatte hinweg gespielt werden.

Bärbel Daubenberger, Mitorganisatorin der Schulolympiade, erklärt, dass auch aktuelle "Sporttrends" nicht fehlen dürfen – deshalb ist in diesem Jahr auch Dart eine der Disziplinen. Wer sind denn eigentlich diese "Sportmentoren?" Daubenberger erklärt: "Diese Schüler werden in der siebten Klasse ausgewählt und machen eine dreitägige Ausbildung. Sie müssen sportbegeistert und kreativ sein. Neben der Schulolympiade betreuen die Sportmentoren zum Beispiel auch den Grundschulsport auf dem Pausenhof."

Eine Tradition ist geblieben: Um 10.50 Uhr besucht ein Star-Gast die Schulolympiade. Dieses Mal war es Svenja Würth, Skisprung-Weltmeisterin aus Baiersbronn. Ihr war auch eine Station gewidmet: der "Skiflug". Hierbei mussten die Schüler auf Teppichfliesen stehend eine steil aufgestellte Bank hinabgleiten. Wegen einer Verletzung kann Würth nicht an den Olympischen Winterspielen teilnehmen. Die Skispringerin erklärte den Schülern, dass sie natürlich enttäuscht sei, aber Misserfolge wie ihr Sturz im Sport einfach dazugehörten. "Man muss den Blick immer nach vorne richten. Der Kampfgeist bringt einen zum Erfolg zurück", ermunterte sie die jungen Sportler.

Nach fünf Stunden spannendem Wettkampf stand der Sieger fest: die Realschule Horb. Der Titelverteidiger, die Johannes-Gaiser-Realschule Baiersbronn, landete auf dem zweiten Platz, gefolgt von der Realschule Pfalzgrafenweiler auf Rang drei.